Caspar David Friedrich
Entwurf für eine Gedenksäule auf Amalia, nach 1813
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Caspar David Friedrich

Entwurf für eine Gedenksäule auf Amalia, nach 1813

Caspar David Friedrich

Entwurf für eine Gedenksäule auf Amalia, nach 1813

Friedrich hat für sein Denkmal „Amalia“ die Form des Säulenschafts gewählt, der im oberen Bereich abgebrochen ist und durch ein herabfallendes Tuch verdeckt wird. Der Säulenschaft ist mit Blumenkränzen reich geschmückt, sie zieren auch den Sockel mit der Inschrift „Amalia“.
Die Inschrift auf dem Sockel bestimmt den Entwurf für das Grabmal einer Frau namens Amalia. Herr Zschoche hat angenommen, dass es sich bei dem Entwurf um das Grabmal für Amelie Friedrich handeln könnte, der am 28. September 1814 in Neubrandenburg jung verstorbenen Frau von Friedrichs Bruder Heinrich. Die Inschrift auf der Bordüre des herabfallenden Tuchs gibt keine weiteren Hinweise zur Identität der Verstorbenen, doch macht die zeitliche Differenz zwischen dem Tod Amelie Friedrichs 1814 und der Entstehung des Blattes, das aufgrund des Wasserzeichens nicht vor 1824 entstanden sein kann, eine solche Annahme fragwürdig. Die späte Datierung – Grummt erwägt eine Datierung um 1828 - wird auch durch die Ausarbeitung des Blattes bestätigt, die zu den späten Sepien überleitet.
Friedrich hat den Entwurf wohl in abgewandelter Form in seinem unvollendeten Gemälde „Friedhofseingang“ verwendet, das sich 1825 in Friedrichs Atelier unvollendet befand.(Anm. 1)

Peter Prange

1 Friedhofseingang, Öl/Lw, 143 x 110 cm, Staatliche Kunstsammlungen zu Dresden, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 2197 B, vgl. Börsch-Supan 1973, S. 400, Nr. 335, Abb.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Oben in der Mitte auf dem Rand der Draperie: "Fride Deiner Assche ∙ [...] " (unleserliche Beschriftung, Pinsel in Braun und Grau); unten in der Mitte bezeichnet: "Amalia" (Pinsel in Braun und Grau)

Auf dem Verso oben links: "1555"; oben rechts: "N 358" (um 180° gedreht); unterhalb davon: "30"; unten links: "1/2 Re" (?); unterhalb davon bezeichnet: "Caspar David Friedrich f. / + zu Dresden d. 7 Mai 1840" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

WHATMAN 1824

Provenienz

?; Julius Kähler (1881-1949), Aumühle; Wolfgang Kähler (1906-1984), Moltkestraße 10, 20253 Hamburg, für die Erbengemeinschaft Julius Kähler; erworben 1957 aus Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung

((Am 10.5.1957 starb Toni Kähler, Ehefrau von Julius Kähler und Mutter von Wolfgang Kähler; die Ankaufsverhandlungen einer Anzahl von Arbeiten aus der Sammlung setzten kurz darauf ein. ))

Bibliographie

Christina Grummt: Caspar David Friedrich. Die Zeichnungen. Das gesamte Werk, Bd. 2, München 2011, S.Bd. 2, 804, Abb., Nr.888

Napoleon und Europa. Traum und Trauma, Ausst.-Kat. Bundeskunsthalle Bonn, München 2010, S.306, Nr.297, Abb.

Hans Joachim Kluge, Caspar David Friedrich. Entwürfe für Grabmäler und Denkmäler, Berlin 1993, S.111, Nr.12, Abb., Abb.S. 110

Hans Dickel: Caspar David Friedrich in seiner Zeit. Zeichnungen der Romantik und des Biedermeier, hrsg. von Manfred Fath, Die Zeichnungen und Aquarelle des 19. Jahrhunderts der Kunsthalle Mannheim, Bd. 3, Weinheim 1991, S.95, Nr.bei Nr. 37, Anm. 2

Caspar David Friedrich - seine Zeichnungen in der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Hamburg 1990, S.34, Nr.37

Herrmann Zschoche: Der Spezialfreund. Caspar David Friedrich und der Bildhauer Christian Gottlieb Kühn, in: Sächsische Heimatblätter 34, 1988, Nr. 2, S. 55-61, S.58

Hans Werner Grohn: Drei Denkmalentwürfe von Caspar David Friedrich, in: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte 16, München 1977, S.131, Anm. 2

Sigrid Hinz: Caspar David Friedrich. Das gesamte graphische Werk, hrsg. von Marianne Bernhard, München 1974, Nr.834

Caspar David Friedrich 1774-1840, hrsg. von Werner Hofmann, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, München 1974, S.192-193, Nr.105, Abb.

Marianne Bernhard, Hans H. Hofstätter: Caspar David Friedrich. Das gesamte graphische Werk, München 1974, Abb.S. 729

Sigrid Hinz: Caspar David Friedrich als Zeichner. Ein Beitrag zur stilistischen Entwicklung und ihrer Bedeutung für die Datierung der Gemälde, Bd. 2, Greifswald, Univ., Diss. 1966, S.133, Nr.834

Die Campesche historische Kunststiftung. Erwerbungen seit 1945 Hamburg 1964, Nr.242

Die Campe'sche Historische Kunststiftung. Erwerbungen seit 1945, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Hamburg 1964, S.24, Nr.242

Kunst in Sachsen von hundert Jahren, Dresden 1928, Nr.103

Caspar David Friedrich. Der Graphiker. Handzeichnungen und Radierungen, mit einem Vorwort von Kurt Karl Eberlein, Ausst.-Kat. Kunstausstellung Kühl, Dresden 1928, Nr.103