Carel Lodewijk Hansen
Die Kirche von Warmond,
Zurück Bildinfos ➕ 🗖

Carel Lodewijk Hansen

Die Kirche von Warmond,

Carel Lodewijk Hansen

Die Kirche von Warmond

Carel Lodewijk Hansen erhielt seine Ausbildung in der Werkstatt des Haarlemer Künstlers Pieter Barbiers (1749–1842). Am Beginn seiner künstlerischen Karriere stand, wie bei so vielen Künstlern seiner Generation, die Tätigkeit im Bereich der Tapetenmalerei. Später folgte er Egbert van Drielst in das Gebiet von Drenthe, wo er für einige Jahre wohnte. Neben Landschaften lag sein Schwerpunkt auf intimen Schauplätzen und abseits gelegenen topographischen Motiven.(Anm.1)
Wohl in den frühen 1790er Jahren widmete sich Hansen der Darstellung geschichtsträchtiger Ruinen. Im Stil unserer Zeichnung verwandt sind mehrere Ansichten der 1574 zerstörten Abtei von Rijnsburg (Anm.2) und eine Wiedergabe der Ruine von Brederode.(Anm.3)
Auf dem Hamburger Blatt sind die Überreste der Kirche von Warmond dargestellt, die ebenfalls den Auseinandersetzungen des 80-jährigen Krieges zum Opfer fiel: Während der Belagerung des nahe gelegenen Leiden im Jahre 1573 wurde die Kirche von den Bewohnern der Stadt selbst zerstört, um ihrer Nutzung durch die spanischen Truppen vorzubeugen.

Annemarie Stefes

1 Roeland van Eijnden, Adriaan van der Willigen: Geschiedenis der vaderlandsche Schilderkunst, sedert de helft der XVIII eeuw, 4 Bde., Haarlem 1816-40, Bd. 3, S. 112 und 114.
2 Edinburgh, National Gallery of Scotland, Inv.-Nr. D 1717; Keith Andrews: Catalogue of Netherlandish Drawings in the National Gallery of Scotland, 2 Bde., Edinburgh 1985, Bd. 1, S. 36 und Inv.-Nr. RSA 367, ebd. S. 46 als „Liender“, zugeschrieben an Hansen und um 1790 datiert in Bolten (Hrsg.) 1994, Nr. 117; Aukt.-Kat. London, Sotheby’s, 3. 7. 1989, Nr. 301.
3 Edinburgh, National Gallery of Scotland, Inv.-Nr. D 1718; Keith Andrews: Catalogue of Netherlandish Drawings in the National Gallery of Scotland, 2 Bde., Edinburgh 1985, Bd. 1, S. 36. – Das bei Haarlem gelegene Schloss Brederode wurde bereits 1491 aufgegeben, erhielt aber die schwerwiegenderen Schäden 1573 durch die Spanischen Truppen.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links bezeichnet und signiert: "de Kerk te Warmond / C: L: Hansen" (Feder in Braun)

Auf dem Verso links von der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); unten links bezeichnet: "282 D" (Bleistift, wohl 18. Jh., ausradiert); unterhalb davon nummeriert: "282" (Bleistift, 18./19. Jh., ebenfalls ausradiert)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
27-28 mm (h)

Provenienz

Jan Gildemeester Jansz. (1744-1799), Amsterdam; dessen Auktion Amsterdam 1800 (Lugt, Ventes 6156) ("Gezicht naar de Kerk te Warmondt en eenige andere Gebouwen, zonachtig en fraai met zwart kryt en O. I. inkt geteekend"); alter Bestand (Inventar Bd. VI, S. 212, Nachtrag?, um ...)

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.265-266, Nr.413

Catalogus van een uitmuntend Kabinet gekleurde en ongekleurde Teekeningen, benevens een keurlyke Verzameling Prent-Kunst ... nagelaten, door Wylen den Heere Jan Gildemeester, Jansz., 24.11. und folgende Tage, Philippus van der Schley, Jan de Bosch, Jan Yver, Cornelis Sebille Roos, R. Meurs Pruyssenaar, Amsterdam 1800, S.85, Nr.13