Zu den frühesten Werken des Carel Lodewijk Hansen gehört eine Gruppe von Landschaftszeichnungen, die der Künstler wohl in Nachfolge Egbert van Drielsts in der nördlichen Provinz Drenthe gezeichnet hatte, wo er, Van Eijnden/Van der Willigen zufolge, auch für einige Zeit gelebt haben soll.(Anm.1) Mit dieser Gruppe wurde das vorliegende Blatt bereits von Harzen assoziiert, der es als „L[andschaft] van Drenth“ inventarisierte.(Anm.2) Stilistisch vergleichbare Zeichnungen aus den Jahren 1792 und 1795 geben einen Anhaltspunkt für die Datierung.(Anm.3) Für das Album Amicorum seines Freundes und Mitarbeiters Jacob Smies (1764–1833) zeichnete Hansen eine annähernd gleichformatige Wiederholung unserer Zeichnung mit nur geringfügigen Abweichungen: Die Baumgruppe hinten rechts ist dort etwas summarischer angelegt.(Anm.4) Diese Variante wird um 1794/96 angesetzt und bestätigt damit die stilistische Einordnung der Hamburger Zeichnung.

Annemarie Stefes

1 Roeland van Eijnden, Adriaan van der Willigen: Geschiedenis der vaderlandsche Schilderkunst, sedert de helft der XVIII eeuw, 4 Bde., Haarlem 1816-40, Bd. 3, S. 114; vgl. auch Jan Wolter Niemeijer: De betekenis van Drenthe voor de vernieuwing in de landschaps-schilderkunst omstreks 1800, in: Nieuwe Drenthse Volksalmanak 94, 1977, S. 69-97, S. 75 und Leslie A. Schwartz: The Dutch drawings in the Teyler Museum: Artists born between 1740 and 1800, Dutch drawings in the Teyler Museum, Bd. 4, Haarlem 2004, S. 131; vgl. Inv.-Nr. 21770.
2 Vgl. Drenther Landschaften, z. B. „Der Wald von Gieten“, Aukt.-Kat. Amsterdam, Christie’s, 30. 1. 2007, Nr. 73; „Landschaft bei Eext“, Hannover, Kestner Museum, von Heusinger 1960, Nr. 142, Corpus Gernsheim 40696, oder „Bei Annen in Drenthe“, Groninger Museum, Inv.-Nr. 1964–633.
3 Z. B. die 1792 datierte „Landschaft bei Eik en Duijnen“, Den Haag, Gemeentearchief, Inv.-Nr. gr. A 68, Ausst.-Kat. ’s-Gravenhage 1984, Nr. 228, oder „Op [de] Wildhoeff“, 1795, aus dem Album Amicorum des Haarlemer Sammlers Willem Philip Kops, Privatbesitz, Photo RKD.
4 Amsterdam, Universiteitsbibliotheek, Inv.-Nr. XXI C 19.