Camillo Procaccini, Zeichner, zugeschrieben
Camillo Procaccini, Zeichner, zugeschrieben
Die zunächst unter den anonymen Blättern eingeordnete Zeichnung wurde von Philip Pouncey unter Vorbehalt Camillo Procaccini zugeschrieben.(Anm.1)
Gut vergleichbar ist das Hamburger Blatt mit einer ebenfalls Procaccini zugeschriebenen Studie des Künstlers zu einem Altarbild mit dem „Hl. Augustinus“ in der Graphischen Sammlung der Stuttgarter Staatsgalerie. Diese Zeichnung zeigt eine sehr ähnliche Rückenansicht mit Schrittmotiv und Gestus des rechten Arms.(Anm.2) Übereinstimmend sind auch die Verwendung von Rötel und die feine Strichtechnik. Bislang ließ sich kein Gemälde oder Fresko mit der Hamburger Zeichnung verbinden. Bemerkenswert ist die ungewöhnliche Ikonographie, da Johannes der Täufer hier auf einen Helm tritt.
Die Zuschreibung erfolgt aufgrund der fehlenden eindeutigen Zuordnung zum Œuvre des Künstlers unter Vorbehalt.
David Klemm
1 Undatierte Notiz auf Karteikarte.
2 Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 6285; vgl. Christel Thiem: Italienische Zeichnungen 1500-1800. Bestandskatalog der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart 1977, S. 90, Nr. 182, mit Abb.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Provenienz
Erworben vom Kunstmakler Christian Meyer (1811-1886), Hamburg (nicht bei Lugt), von diesem verkauft am 15.03.1866 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg (Hamburger Kunsthalle, Archiv, Eingangsbuch „Inventarium der hamburgischen städtischen öffentlichen Gemälde Gallerie“, S. 78, Nr. 27 als „Rafael Sanzio“), übergegangen 1869 in den Besitz der Kunsthalle.
Bibliographie
David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.307, Nr.447