Biagio Pupini, gen. Biagio dalle Lame, zugeschrieben
Anbetung der Hirten,
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Biagio Pupini, gen. Biagio dalle Lame, zugeschrieben

Anbetung der Hirten,

Biagio Pupini, gen. Biagio dalle Lame, zugeschrieben

Anbetung der Hirten

Georg Ernst Harzen stufte das Blatt als in der Art des Schiavone ein, während es im ersten Kunsthalleninventar unter Parmigianino eingeordnet wurde. Antonio Morassi hat diese Einschätzung abgeschwächt, indem er lediglich einen Nachfolger des Künstlers gelten lassen wollte. Seit den 1960er Jahren wurde verschiedentlich – so von Philip Pouncey und John Gere – Polidoro da Caravaggio vorgeschlagen. Pouncey stellte aber bereits auch Biagio Pupini zur Diskussion, der hier vielleicht eine Vorlage Polidoros umgesetzt haben könnte. Seitdem hat sich die Waage der Zustimmung eindeutig auf die Seite Pupinis geneigt. Françoise Viatte, Julien Stock und Konrad Oberhuber schätzten die Zeichnung per Kartonnotizen ohne Zweifel als Werk des Bologneser Künstlers ein. Tatsächlich erinnert die Komposition an gesicherte Arbeiten Pupinis, so an eine „Anbetung der Könige“ in Chatsworth.(Anm.1) Allerdings weist dieses Blatt wie auch die gesicherte Pupini-Zeichnung des Hamburger Kupferstichkabinetts (vgl. Inv.-Nr. 21078) eine feinere Federstrichtechnik und Weißhöhungen auf. Kopfformen und Körperhaltungen erinnern aber eindeutig an Erfindungen Pupinis, sodass die Zeichnung hier mit leichtem Vorbehalt dem Künstler zugeschrieben wird.

David Klemm

1 Chatswork, Devonshire Collection, Inv.-Nr. 44; vgl. Michael Jaffé: The Devonshire Collection of Italian Drawings, 3. Bolognese and Emilian Schools, London 1994, S. 187, Nr. 614.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts bezeichnet: "Parmigian" (Bleistift); auf dem montierten Rahmen bezeichnet: "Francesco Mazzuoli / Parmegiano / : fec."(Bleistift); auf dem Verso unten in der Mitte bezeichnet: "a- d - [?] - C [?]" [vier Buchstaben ?] (Rötel); oberhalb davon: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328), unten rechts bezeichnet: "M" (Bleistift); unten rechts nummeriert: "4" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

WZ: Nicht erkennbar.

Provenienz

Wahrscheinlich Thomas Richter (1718-1773), Leipzig (nicht bei Lugt) (laut NH Ad : 02 : 01, S. 224); wahrscheinlich Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 02 : 01, S. 224 (als anonym, im "Styl des Medolla") [die Zuordnung des Blattes zum Inventar ist nicht eindeutig!]; Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.308-309, Nr.449