Die folgenden neun Blätter (Inv.-Nr. 44042-44050) gelten traditionell als Bildnisse von Esther Winter, die Denner 1712 geheiratet hatte. Der Vergleich mit einem Gemälde mit dem Bildnis der Esther Denner in Hamburg(Anm. 1) und einer 1738 entstandenen Miniatur in Amsterdam(Anm. 2) bestätigt diese Identifikation. Esther Denner dürfte auf den Hamburger Zeichnungen etwas jünger sein als auf der Miniatur in Amsterdam, doch auffallend ist ihr Doppelkinn, das bereits von Zeitgenossen bemerkt wurde.(Anm. 3) In der aus dem Linksprofil entwickelten Kopfhaltung entsprechen die Zeichnungen dem Hamburger Bildnis der Esther Denner, doch handelt es sich bei den Zeichnungen um keine unmittelbaren Vorarbeiten zu dem Gemälde. Stilistisch schließen diese Studien an zehn Blätter in Berlin an, die alle zwischen Dezember 1730 und November 1731 entstanden sind.(Anm. 4)

Peter Prange

1 Hamburger Kunsthalle, Inv.-Nr. 406, vgl. Katalog der alten Meister in der Hamburger Kunsthalle, Hamburg 51966, S. 49, Abb.
2 Amsterdam, Rijksmuseum, Inv.-Nr. C 1616, vgl. C. J. de Bruijn Kops: Twee Amsterdamse portretminiaturen van Balthasar Denner (1685–1749), in: Bulletin van het Rijksmuseum 36, 1988, Nr. 3, S. 163–180.
3 So bezeichnete Jacob Campo Weyerman: De levensbeschrijvingen der Nederlandsche konstschilders en konstschilderessen, Bd. 4, Den Haag, Dordrecht 1769, S. 90–91 angesichts eines anderen Bildnisses der Esther Denner ihre Züge als „ein stumpfes hochdeutsches Gesicht“ mit einem „ansehnlichen Doppelkinn“.
4 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, KdZ 9725–9734, vgl. Elfried Bock: Staatliche Museen zu Berlin: Die deutschen Meister. Beschreibendes Verzeichnis sämtlicher Zeichnungen, Berlin 1921, S. 150.