Balthasar Denner, Zeichner Abraham Bloemaert, Erfinder
Studienblatt mit zwei weiblichen Köpfen (nach Abraham Bloemaert),
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Balthasar Denner, Zeichner Abraham Bloemaert, Erfinder

Studienblatt mit zwei weiblichen Köpfen (nach Abraham Bloemaert),

Balthasar Denner, Zeichner Abraham Bloemaert, Erfinder

Studienblatt mit zwei weiblichen Köpfen (nach Abraham Bloemaert)

Beide Köpfe sind keine eigenen Erfindungen Denners, sondern entstanden nach Abraham Bloemaerts „Tekenboek“. Bloemaert hatte zu dem Zeichenbuch von etwa 1620 bis 1650 – hauptsächlich wohl von 1625–1635 – die Vorzeichnungen angefertigt, die sein Sohn Frederick Bloemaert bis spätestens 1656 stach. Von dem Zeichenbuch existieren zwei Ausgaben mit den Originalplatten: Die erste erschien zwischen 1650 und 1656, herausgegeben von Frederick Bloemaert, der 120 Stiche nach den Zeichnungen seines Vaters veröffentlichte. Die ausführlichste Ausgabe mit 166 Stichen war 1723 von Bernard Picart zusammengestellt worden und wurde 1740 in Amsterdam publiziert.(Anm. 1) Auf den Blättern Denners, die alle aus einem aufgelösten Skizzenbuch stammen, finden sich wiederholt Kopien nach Bloemaerts "Tekenboek", doch lässt sich anhand des Hamburger Bestands nicht feststellen, ob Denner im Besitz des gesamten Tekenboek war – infrage kommt nur die Ausgabe Frederick Bloemaerts von 1650/56 mit 120 Stichen – oder nur einzelne Stiche besaß. Auffallend ist nämlich, dass Denner wiederholt nach denselben Stichen kopiert, was für letztere Annahme ein Indiz sein könnte.
Der Kopf oben rechts bzw. unten links entstand nach Blatt T 4 (Kopf oben rechts), der oben links bzw. unten rechts nach Blatt T 7 (Kopf oben rechts). Denner kopiert in seinen Zeichnungen nach Bloemaert ausschließlich dessen Kopf-, Arm- oder Beinstudien, nur in drei Fällen auch einmal eine ganze Figur (vgl. Inv.-Nr. 44078, 44080-15 und 44081-30).

Peter Prange

1 Zu Abraham Bloemaerts „Tekenboek“ siehe zusammenfassend Marcel G. Roetlisberger: Abraham Bloemaert and his Sons. Paintings and Prints, 2 Bde, Doornspijk 1993, S. 389–420. Von Roetlisberger wird im Folgen­den auch die Nummerierung der einzelnen Stiche aus dem Tekenboek (=T) übernommen.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten links nummeriert: "8" (Rötel)

Provenienz

Erworben 1909 von Baron Johannes Rudolf Friedrich Ferdinand von Maltzan (1845-1927), Penzlin/Mecklenburg

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.114-115, Nr.131

Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1909, Hamburg 1911, S.20