Asmus Jacob Carstens
Friedrich der Große in der Schlacht bei Rossbach, 1790
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Asmus Jacob Carstens

Friedrich der Große in der Schlacht bei Rossbach, 1790

Asmus Jacob Carstens

Friedrich der Große in der Schlacht bei Rossbach, 1790

Das Thema dürfte von der Berliner Akademie angeregt worden sein, die die Herausgabe eines Zyklus’ mit Darstellungen der preußischen Geschichte plante. Der Zyklus sollte im Kupferstich vervielfältigt werden – zwar kam es nicht dazu, doch kaufte die Akademie Carstens’ 1791 entstandene Vorlage für den Stich und stellte sie 1793 aus.(Anm. 1) Dieses Blatt ist mit der vorliegenden Zeichnung vorbereitet worden, die in einzelnen Punkten allerdings von Carstens’ Stichvorlage abweicht. Übernommen hat Carstens die Gruppe um Friedrich II. und den ihn begleitenden Seydlitz, doch die linke Hälfte, die in der vorliegenden Zeichnung ein unübersichtliches und gedrängtes Schlachtengetümmel zeigt, hat Carstens in der Stichvorlage geklärt und erweitert, indem er die Zeichnung auf einem größeren Format anlegte. Die im „Journal von und für Deutschland“ 1790 erwähnte Zeichnung von Carstens mit der Darstellung der Schlacht von Rossbach (Anm. 2) dürfte sich auf den vorliegenden Entwurf beziehen, da die Stichvorlage erst aus dem Jahre 1791 stammt. Eine freie, in einzelnen Partien veränderte Kopie von unbekannter Hand befindet sich in Berlin.(Anm. 3)

Peter Prange

1 Beschreibung derjenigen Kunstwerke, welche von der königlichen Akademie der bildenden Künste und mechanischen Wissenschaften in den Zimmern der Akademie […] öffentlich ausgestellt sind, Berlin 1793, S. 13, Nr. 38. Das Blatt ist heute verschollen, vgl. Kriegsverluste der Preussischen Akademie der Künste. Kunstsammlung und Archiv, Archiv-Blätter 12, Berlin 2005, S. 81, Nr. 537, Abb.
2 N. N.: Fortsetzung des Schreibens über die vorjährige Ausstellung der Kunstwerke der Akademie der bildenden Künste zu Berlin, in: Journal von und für Deutschland 7, 1790, S. 217.
3 Berlin, Staatliche Museen, Kupferstichkabinett, SdZ Carstens Nr. 25, vgl. Johann Gottfried Schadow: Kunstwerke und Kunstansichten. Ein Quellenwerk zur Berliner Kunst- und Kulturgeschichte zwischen 1780 und 1845, kommentierte Neuausgabe der Veröffentlichung von 1849 hrsg. v. Götz Eckardt, Berlin 1987, Bd. 2, S. 316–317, Nr. 8/3–6.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten links signiert und datiert: "Jacob Carstens inv. 790" (Feder in Schwarz)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Schriftzug "...?J Dubo...?" und nicht näher identifizierbares WZ

Provenienz

Versteigerung C. G. Boerner, Auktion Nr. 207, Nr. 203, Leipzig, 30.3.-1.4.1943 (1); Ankauf von dort, 1.4.1943 (2)

1) HAHK: Rechnungen 1943.
2) HAHK: Slg. 2 Ankäufe für das Kupferstichkabinett 1930/1936 1937/1948 1949; Rechnungen 1943. Ankaufssumme 6800,00 RM. Siehe auch: Die Weltkunst, 16.05.1943, Nr. 15/18, S. 3.

Bibliographie

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.99, Nr.58

Gero Seelig: Eine Auktion "entbehrlicher Kunstsachen" durch die Berliner Akademie im Jahr 1800, in: Der Bär von Berlin. Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins 46, 1997, S. 27-40, S.39, Anm. 19

Eckhard Schaar: Kunst der Goethezeit aus den Sammlungen der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. BATIG KunstFoyer, Hamburg, Hamburg 1989, S.8-9, Nr.12

N.N.: Preisberichte Auktion C. G. Boerner, Leipzig, in: Die Weltkunst 17, 1943, Nr. 15/18, S. 3, S.3, Nr.203

Graphik und Zeichnungen des XVI. bis XX. Jahrhunderts, Auktion 207, 30.03.-01.04.1943, C. G. Boerner, Leipzig 1943., S.20, Nr.203, Abb.Taf. 56

Albrecht-Friedrich Heine: Asmus Jakob Carstens und die Entwicklung des Figurenbildes, Strassburg 1928, S.77

F. von Alten: Der Maler Asmus Jacob Carstens, Schleswig 1865, S.35, Nr.83?