Anton Domenico Gabbiani, Zeichner
Christus reicht dem Hl. Petrus von Alcantara die Kommunion in Gegenwart der Hl. Teresa von Avila, um 1714
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Anton Domenico Gabbiani, Zeichner

Christus reicht dem Hl. Petrus von Alcantara die Kommunion in Gegenwart der Hl. Teresa von Avila, um 1714

Anton Domenico Gabbiani, Zeichner

Christus reicht dem Hl. Petrus von Alcantara die Kommunion in Gegenwart der Hl. Teresa von Avila, um 1714

Diese Studie ist eine Vorzeichnung zu dem großformatigen, 1714 im Auftrag Cosimos III. de’ Medici entstandenen Gemälde „Christus und der Hl. Petrus von Alcantara“.(Anm. 1) Der 1669 kanonisierte Petrus von Alcantara (1499–1562) war der Begründer des spanischen Reformordens der Minoriten und der Beichtvater der Hl. Teresa von Ávila.
Im Detail der Zeichnung sind trotz weitgehender Übereinstimmung der Komposition kleinere Abweichungen, z. B. in den Kopf- und Körperhaltungen sowie in den Physiognomien, zu erkennen, was die Funktion der Studie als direkte Vorzeichnung ebenso zweifelsfrei bestätigt wie eine Reihe von Pentimenti.(Anm. 2) Die Autorschaft Gabbianis wurde 1980 von Catherine Goguel bestätigt. Studien für die Gesamtkomposition in Florenz weisen eine deutlich freiere Strichführung auf.(Anm. 3) Weitere zeichnerische Studien befinden sich in Lissabon (Anm. 4) und München (Anm. 5).

David Klemm

1 München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie Schleißheim, Inv.-Nr. 928; Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Staatsgalerie Schleißheim. Verzeichnis der Gemälde, München 1980, S. 60, Nr. 928, Abb.; vgl. auch The Twilight of the Medici. Late Baroque Art in Florence 1670-1743, Ausst.-Kat. The Detroit Institute of Arts, Florenz 1974, S. 240, Nr. 141.
2 Briefliche Mitteilung, 24. 4. 1980.
3 Florenz, Gabinetto Disegni e Stampe degli Uffizi, Inv.-Nr. 9934 F und Inv.-Nr. 3862 F; letztere Zeichnung wurde von dem Florentiner Kupferstecher Andrea Scacciatti (1725–1771) für Gabbianis „Raccolta di cento pensieri […]“ von 1762 als Tafel 87 gestochen.
4 Lissabon, Museo Nacional, Inv.-Nr. 1123.
5 München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 2424.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten links nummeriert: "4646" (Feder in Braun); unten rechts bezeichnet: "Giovanni Domenico Gabbiani" (Bleistift); auf dem Verso in der Mitte bezeichnet und nummeriert: "G. D. Gabbiani / N. 46" (Bleistift); ((Stempel der Hamburger Kunsthalle fehlt noch))

Provenienz

Georg Wenceslaus Knobelsdorff, Berlin (?) (laut Auktionskatalog Sammlung Waldeck S. 16: "Coll. Knobelsdorf"); M. Waldeck, Berlin (nicht bei Lugt), dessen Auktion, Berlin 1887 (Lugt, Ventes 46265); dort erworben von der Kunsthandlung Carl Glogau, Hamburg (laut annotiertem Exemplar des Auktionskatalogs der Sammlung Waldeck in der Bibliothek des Städelschen Kunstinstituts, Frankfurt am Main); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg (nicht bei Lugt); Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.183, Nr.234

Die Kunst-Sammlung des Herrn Dr. M. Waldeck bestehend in Handzeichnungen alter Meister worunter vorzügliche Blätter aller Schulen sowie in Aquarellen und Zeichnungen von Künstlern unseres Jahrhunderts, 14. Februar und folgende Tage 1887, Amsler & Ruthardt, Berlin 1887, S.16, Nr.154