Anthonis van (auch: Antoon van) Dyck, Kopie
Bildnis Frans Francken (2) (1581-1642), nach 1645
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Anthonis van (auch: Antoon van) Dyck, Kopie

Bildnis Frans Francken (2) (1581-1642), nach 1645

Anthonis van (auch: Antoon van) Dyck, Kopie

Bildnis Frans Francken (2) (1581-1642), nach 1645

Die Zeichnung kopiert das von Pieter de Jode oder Willem Hondius gestochene Porträt des Frans Francken (II) (1581–1642) aus der Folge der „Iconographie“ nach Anton van Dyck.(Anm.1) Dessen seitengleiche Entwurfszeichnung befindet sich in Rotterdam.(Anm.2)
Teile der „Iconographie“ waren schon 1632 bekannt, als Folge wurde sie jedoch erst 1645 von Gillis Hendricx herausgegeben.(Anm.3)
Die Handstudie am oberen Blattrand geht ebenfalls zurück auf die „Iconographie“.(Anm.4) Das angedeutete Gesicht rechts daneben ließ sich bislang nicht identifizieren.
Der rückseitige Hinweis auf Francesco Allegrini (1615/20-nach 1679), der nicht selten graphische Vorlagen anderer Künstler kopierte, wurde zu Recht von späterer Hand durchgestrichen.(Anm.5)

Annemarie Stefes

1 Marie Mauquoy-Hendrickx: L’Iconographie d’Antoine van Dyck. Catalogue raisonné, 2 Bde., Brüssel 1991, Nr. 28. Vey 1962 erwähnte einen von Pieter de Jode signierten vierten Zustand, Marie Mauquoy-Hendrickx: L’Iconographie d’Antoine van Dyck. Catalogue raisonné, 2 Bde., Brüssel 1991 hielt jedoch an ihrer Zuschreibung an Hondius fest gemäß der Inschrift des fünften Zustandes. Zur Identifizierung des Dargestellten vgl. Christopher Brown, Hans Vlieghe, Frans Baudouin: Van Dyck 1599-1641, Ausst.-Kat. Antwerpen, Koninklijk Museum voor schone Kunsten, London, Royal Academy of Arts, Gent 1999, S. 117, Anm. 1 mit Verweis auf die Verwechslung mit Frans Francken (I) (1542–1616) durch Marie Mauquoy-Hendrickx: L’Iconographie d’Antoine van Dyck. Catalogue raisonné, 2 Bde., Brüssel 1991, Nr. 28.
2 Rotterdam, Museum Boijmans Van Beuningen, Inv.-Nr. V 15, Horst Vey: Die Zeichnungen Anton van Dycks, Brüssel 1962, Nr. 252.
3 Ger Luijten, De Iconographie: Van Dycks portretten in prent, in Ausst.-Kat. Antwerpen/London 1999, S. 73-91, S. 74.
4 Lucas Vorsterman (I), „Porträt des Cornelis de Vos“ (H. 215), Mauquoy-Hendrickx 1991
Marie Mauquoy-Hendrickx: L’Iconographie d’Antoine van Dyck. Catalogue raisonné, 2 Bde., Brüssel 1991, Nr. 95.
5 David Klemm sah keinen direkten Zusammenhang mit Allegrini (freundliche Mitteilung vom 31. 3. 2010). Vgl. David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800 Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, 3 Bde., Köln u. a. 2009, Nr. 6 zu einer Kopie Allegrinis nach einem Kupferstich Albrecht Dürers.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links bezeichnet: "Franc. Allegrini fec." (Feder in Braun, durchgestrichen mit Bleistift); in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Teil eines Wappens von Amsterdam, sehr primitiv, Heawood deest
ca. 24 mm (v)

Verso

Titel verso: Undefinierbare (?) Skizze

Technik verso: Feder in Braun

Provenienz

M. Waldeck; dessen Auktion, Berlin 1887 (Lugt, Ventes 46265); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 474 als "A. van Dyck"; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.202-203, Nr.281

Katalog einer Sammlung von Handzeichnungen und Aquarellen alter und neuer Meister aus dem Besitze des Herrn Dr. M. Waldeck, Auktion 35, 14.2. und folgende Tage, Amsler & Ruthardt, Berlin 1887, S.14, Nr.129