Anonym (italienisch, 18. Jh.)
Mythologische Szene (?),
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Anonym (italienisch, 18. Jh.)

Mythologische Szene (?),

Anonym (italienisch, 18. Jh.)

Mythologische Szene (?)

Das Blatt gelangte unter der irrigen Zuschreibung an Primaticcio in die Sammlung, wurde dann aber zu den anonymen Italienern des 18. Jahrhunderts geordnet. Eine genauere Bestimmung ist jedoch schwierig.
Das Blatt weist Charakteristika der Zeichenweise des jungen Luigi Vanvitelli auf. Typisch für diesen sind Liniengeflechte, die die Gegenstände und Personen wie in einem Netz einfangen. Vergleichbar ist auch das Akzentuieren der Köpfe mit kräftigen Tintenklecksen – dieses Charakteristikum findet sich auch auf dem Hamburger Blatt (Inv.-Nr. 1962-71). Ungewöhnlich für den jungen Vanvitelli ist allerdings die sehr starke Lavierung. Gegen eine konkrete Zuschreibung spricht auch, dass sich bislang kein Gemälde des Künstlers mit der Zeichnung in Verbindung bringen lässt. Nicholas Turner schlug Anfang der 1980er Jahre per Kartonnotiz – unter Vorbehalt – Ubaldo Gandolfi vor, womit eine mögliche Herkunft aus dem Bologneser Kunstkreis zur Diskussion steht.
Die Darstellung kann bislang nicht gedeutet werden, denkbar ist eine mythologische Szene mit der Klage um den Tod oder die Verletzung eines Menschen.

David Klemm

Details zu diesem Werk

Beschriftung

"[Pfundzeichen] 1" (Bleistift); auf dem Verso unten: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1233); unten links nummeriert: "Nr. 741" (Bleistift); unten links nummeriert und bezeichnet: "741 Primaticcio" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

WZ (Fragment): Schriftzug, zu erkennen sind die Buchstaben „VS“.

Provenienz

Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg (nicht bei Lugt); Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.454, Nr.744