Anonym, 16. Jahrhundert, deutsch ?
Anonym, 16. Jahrhundert, deutsch ?
Das stark beschädigte Blatt hatte Harzen auf Grund des Monogramms „H H“ Hans Holbein zugeschrieben, dabei allerdings nicht zwischen Vater (1465–1524) und Sohn (1497/98–1543) unterscheidend. Auch wenn stilistisch nur der jüngere Holbein in Frage käme, besteht mit für ihn gesicherten Blättern keine Ähnlichkeit, weshalb seine Autorschaft auszuschließen ist. Das Blatt blieb danach wohl auch wegen des schlechten Erhaltungszustands bis auf eine Ausnahme völlig unbeachtet, als auf der Unterlage handschriftlich von Unbekannt die Autorschaft eines Nazareners in Erwägung gezogen worden ist. Die Entstehung des Blattes erst im 19. Jahrhundert ist allerdings unwahrscheinlich, doch ist auf Grund der rückseitigen Beschriftungen auch eine Herkunft des Blattes aus Italien möglich.
Peter Prange
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Provenienz
Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244), NH Ad: 01: 04, fol. 138: "Hans Holbein Ein jugendlicher weiblicher Kopf in dreiviertel Ansicht mit einem Barette bedeckt. Bez. H.H. Mit feiner Feder in einem großen Styl ausgeführt. Schadhaft und befleckt"; und Ad: 02: 01, S. 233; Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.394-395, Nr.1181