Adriaen van Ostade griff für die Radierung B. 6 auf diese Zeichnung zurück. Dort begegnet der Raucher im Gegensinn, ein Tisch mit Rauchutensilien wurde hinzugefügt. Charakteristisch ist die Fokussierung des Künstlers auf die Körperhaltung, wie sie ähnlich auf der Verso-Studie von Inv.-Nr. 22284 begegnet. Das typisierte Gesicht der radierten Figur schuf er wohl aus freier Imagination.(Anm.1)
In der älteren Literatur galt die Radierung als Werk der frühen 1670er Jahre, und entsprechend spät wurde die Zeichnung von Schnackenburg eingeordnet.(Anm.2) Neuere Untersuchungen des Wasserzeichens auf Abzügen der Radierung datieren diese um oder vor 1652.(Anm.3) Die daraus abzuleitende Einordnung der Zeichnung in diese Zeit wird bestätigt durch die stilistische Nähe zu den ähnlich breit angelegten Studien auf der um 1652 entstandenen Inv.-Nr. 22293.

Annemarie Stefes

1 Zu Van Ostades typenhafter Bauerndarstellung vgl. Peter van der Coelen: Rural Life as Depicted in the Prints of Adriaen van Ostade, Everyday Life in Holland's Golden Age - the complete etchings of A. v. Ostade, Ausst.-Kat. Amsterdam 1998, S. 15-29, S. 15–20. Im Gegensatz dazu zog Slatkes die Verwendung separater Kopfstudien in Betracht, Peter van der Coelen: Rural Life as Depicted in the Prints of Adriaen van Ostade, Everyday Life in Holland's Golden Age - the complete etchings of A. v. Ostade, Ausst.-Kat. Amsterdam 1998, S. 15-29, S. 96.
2 Bernhard Schnackenburg: Adriaen van Ostade, Isack van Ostade. Zeichnungen und Aquarelle. Gesamtdarstellung mit Werkkatalogen, 2 Bde, Hamburg 1981, S. 46.
3 Tom Rassieur: Adriaen van Ostade, the Methodical Artist: Preparatory Drawings, a Chronology, and Rembrandt, in: Ausst.-Kat. Amsterdam 1998, S. 31-53, S. 45.