Adriaen van de Velde
Zwei Studien einer nach links gewandten stehenden Kuh,
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Adriaen van de Velde

Zwei Studien einer nach links gewandten stehenden Kuh,

Adriaen van de Velde

Zwei Studien einer nach links gewandten stehenden Kuh

Die Studie könnte als Modell gedient haben für die trinkende Kuh auf einem Gemälde des Künstlers.(Anm.1) Ungewohnt ist lediglich der farbige Bildträger, denn der Großteil der Van de Velde zugeschriebenen Tierstudien ist auf weißem Papier gearbeitet.(Anm.2) Es ist allerdings anzunehmen, dass die zweckgebundenen Studien vom Künstler und seiner Nachwelt nicht allzu sorgfältig verwahrt wurden, der erhaltene Bestand also nur einen Bruchteil des ursprünglich vorhandenen Materials repräsentiert.(Anm.3)
Unterschiede zu den um 1670 anzusetzenden Rötelstudien in Haarlem und Brüssel lassen sich wohl auch durch stilistische Entwicklung erklären: Die hier härter und schärfer anmutende Binnenzeichnung verrät den Einfluss Potters und deutet damit auf relativ frühe Entstehung.(Anm.4)

Annemarie Stefes

1 „Hirtin am Wasser“, Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, Inv.-Nr. KMSsp596, Marietta Frensemeier: Studien zu Adriaen van de Velde (1636-1672), Bonn, Univ., Diss. 2001, Nr. 116.
2 Z. B. „Studie einer liegenden Kuh“, München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 34800, Wolfgang Wegner: Die niederländischen Handzeichnungen des 15.-18. Jahrhunderts. Textband, Kataloge der Staatlichen Graphischen Sammlung München, 2 Bde, München 1973, Nr. 979; vgl. auch Robinson 1979 b, Nr. D 23–26. Eine in gleicher Technik auf grauem Papier gearbeitete Rinderstudie wird ebenfalls Adriaen van de Velde zugeschrieben: London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1895,0915.1331 (116 x 159 mm).
3 Vgl. William W. Robinson: Preparatory Drawings by Adriaen van de Velde, in: Master Drawings 17, 1979, S. 3-23, S. 16.
4 „Schafe und Stier“, Haarlem, Teylers Museum, Inv.-Nr. R 56, William W. Robinson: Preparatory Drawings by Adriaen van de Velde, in: Master Drawings 17, 1979, S. 3-23, Nr. C 9; „Kuh und Schafe“, Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts, Sammlung De Grez, Inv.-Nr. 4060/3711, ebd. Nr. D 25.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

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Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 68: "Adriaan van de Velde. Studie von Kühen nach der Natur. Kreide auf blauem Papier gehöht. 8.1.4.1"; NH Ad: 02: 01, S. 272); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.556-557, Nr.1057

Angelique van den Eerenbeemd: Adriaen van de Velde. De italianiserende tekeningen. Een onderzoek naar de herkomst van enkele motiven, Nijmegen, Univ., Diss. 2000, Nr.111

Wolfgang Wegner: Die niederländischen Handzeichnungen des 15.-18. Jahrhunderts. Textband, Kataloge der Staatlichen Graphischen Sammlung München, Bd. 1, München 1973, S.136, bei Nr. 978 und 979