Adam Frans van der Meulen
Jäger im Wald, um 1670
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Adam Frans van der Meulen

Jäger im Wald, um 1670

Adam Frans van der Meulen

Jäger im Wald, um 1670

Die linke Hälfte einer Radierung des Adriaen Fransz. Boudewijns nach Van der Meulen (H. 29, W. 24) stimmt seitengleich mit unserer Zeichnung überein. Allein der hinten rechts heransprengende Reiter wurde auf dem Stich nicht übernommen. Abweichungen lassen sich ebenfalls im Bereich der Pflanzen unten rechts beobachten. Beides spricht gegen die theoretisch denkbare Möglichkeit, dass es sich hier um eine Teilkopie nach dem Druck handeln könnte. Den Inventionsprozess belegt auch die Klebekorrektur in der Blattmitte. Stilistisch verwandt und ebenfalls mit einer Klebekorrektur versehen ist die Vorzeichnung zu einem Gemälde Van der Meulens, dem „Sieg über die spanische Armee bei dem Kanal von Brügge (1667)“.(Anm.1) Möglicherweise stand auch unser Blatt in Bezug zu einem heute verlorenen Bild, das später durch die Radierung reproduziert wurde. Der Druck erschien mit königlichem Privileg, das dem Maler bald nach 1670 erteilt wurde.(Anm.2) Damit wäre ein weiterer Hinweis auf eine Entstehung um oder vor 1670 gegeben.

1 Paris, Musée du Louvre, Départment des Arts graphiques, Inv.-Nr. 20059, A la gloire du Roi. Van der Meulen, peintre des conquêtes de Louix XIV, Ausst.-Kat. Dijon, Musée des Beaux Arts, Luxemburg, Musée d’Histoire de la Ville de Luxemburg, Paris 1998, Nr. 30L; das Gemälde befindet sich ebenfalls im Musée du Louvre, Département des Peintures, Inv.-Nr. 1483, ebd. Nr. 28.
2 Vgl. Laure C.-Starcky: Paris, Mobilier national. Dessins de Van der Meulen et de son atelier, Paris 1988, S. 24.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso in der Mitte links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); u. l. von der Hand Goll van Franckensteins bezeichnet: "2462." (Feder in Braun)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
25 mm (h); rechteckige Ergänzung 25 mm (v)

Provenienz

Johann Goll van Franckenstein I (1722-1785), Amsterdam (L. 2987); Johan Goll van Franckenstein II (1756-1821), Amsterdam (L. 2987); Pieter Hendrik Goll van Franckenstein (1787-1832); auf der Auktion Goll van Franckenstein, Amsterdam 1833 (Lugt, Ventes 13362) erworben von Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 42: "[Anton Frans van der Meulen.] Einige berittene Jäger mit Hunden von einem Piqueur geleitet, sprengen durch dichten Wald. Mitten im Blatt ist ein Pentimento eingelassen, um noch ein Paar Reiter in einiger Entfernung anzubringen. Vortreffliche Feder und Tuschzeichnung 10.4/8.2 Samml. Goll v. Frankenstein."; NH Ad: 02: 01, S. 257); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.368, Nr.635

Catalogus van het beroemde Kabinet van gekleurde en ongekleurde Teekeningen, door de voornaamste oude en hedendaagsche Nederlandsche, Italiaansche en andere Meesters. Nagelaten bij Wijlen den hoog welgeboren Heer Jonkheer Johan Goll van Franckenstein, 1.6. und folgende Tage, Jeronimo de Vries, Amsterdam 1833, S.84, Nr.U 24