Augmented Reality Anwendung zur Maltechnik Emil Noldes

Die Studioausstellung »MEISTENS GRUNDIERE ICH MIT KREIDE…« präsentiert Ergebnisse eines interdisziplinären Forschungsprojekts zu dem Expressionisten Emil Nolde (1867–1956), an dem die Hamburger Kunsthalle zusammen mit der Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde und dem Doerner Institut der Bayerischen Staatsgemälde­sammlungen München seit Herbst 2018 gearbeitet hat. Inhalt des Projektes war es, die kunsthistorischen Aspekte und die jüngste Forschung zum historischen Kontext Emil Noldes um die noch unbekannte kunsttechnologische Perspektive zu erweitern. 

Die Augmented-Reality-Anwendung der App der Hamburger Kunsthalle er­weitert das analoge Erlebnis der Gemälde um eine »unsichtbare« kunsttechno­logische Perspektive. Beim Museumsbesuch vor  Ort kann man mit der App hinter die Oberfläche von 3 Gemälden schauen und entdecken kann, was Röntgen-, Infrarotaufnahmen oder die Rücken über Noldes Malweise verraten. In dem Menü lassen sich für ausgewählte Gemälde verschiedene Ebenen auswählen, die dieses in eine Röntgen-, Streiflicht- oder Infrarotaufnahme verwandeln. Ein Klick auf die auf den Auf­nahmen markierten Punkte offenbart jeweils besonders interessante Erkenntnisse. Die Details oder Mikro­skopaufnahmen dieser Bildpunkte erklären prägnant, wie Nolde gearbeitet hat. Verknüpfte Audiokommen­tare und kurze Texte bereichern den Blick und regen dazu an, die Originale neu zu betrachten. Im März erscheint zudem die ausführliche und reich bebilderte Publikation zu dem Forschungs- bzw. Verbundprojekt unter dem Titel »Eine Farbe verlangt die andere«. Emil Noldes Malweise (Deutscher Kunstverlag, München).