Johann Christoph Erhard
Johann Christoph Erhard
Dargestellt ist eine Szene vermutlich vor einem der zahlreichen Patrizierhöfe in der Umgebung Nürnbergs. Ob sich hinter der ländlichen Szene ein symbolischer Gehalt verbirgt, wie es Gärtner andeutet, ist unwahrscheinlich, auch ihre Zweifel hinsichtlich der Zuschreibung an Erhard sind unbegründet. Es dürfte sich um eine sehr frühe Zeichnung handeln, wofür neben den Pentimenti bei den Pferden, die einmal mehr Erhards Ringen um die richtige Form dokumentieren, auch die Pferdedarstellung auf dem Verso spricht, die in ihrem akademischen ebenfalls zu Erhards frühen Werken zählt.1 Ob es sich dabei um eine Kopie nach einer Vorlage handelt, wie Gärtner vermutet, muss offen bleiben. Die Studie ist später offensichtlich verworfen und beschnitten worden, als Erhard die heutige Vorderseite ausführte.
Gärtner 2012, S. 248, listet das Blatt unter den 1815/16 in Nürnberg entstandenen Zeichnungen sicher zu spät auf.
Peter Prange
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Verso
Titel verso: Fragment einer Pferdestudie (Beine)
Technik verso: Bleistift
Provenienz
Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 20, Fol. 689: "Winterlandschaft; auf der Landstraße ein Bauer zu Pferde dem ein Füllen nachgesprengt kommt. Bleistift und Feder. Sehr vollendet. Auf der Rückseite Pferdestudie in Kreide. Br 7.1. H. 5.1.")
Bibliographie
Marleen Gärtner: Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marburg 2013 (sic; 2012), S.248, Nr.208