Die Zeichnung wurde laut alter Sammlerinschrift früher Federico Zuccari zugeschrieben. Auch wenn vergleichbare Rückenfiguren im Werk des Künstlers nachweisbar sind, hat John Gere eine Zuordnung entschieden abgelehnt.(Anm.1) Eine nahezu identische weitere Fassung der Figur ist im Berliner Bestand des Corpus Gernsheim Agostino Carracci zugeordnet worden. Chris Fischer schlug einen möglichen Zusammenhang mit Cesare Nebbia vor; seiner Einschätzung nach könnte es sich auch um eine Nachzeichnung handeln.(Anm.2) Tatsächlich finden sich zahlreiche ähnliche Figuren im Werk Nebbias, auch lassen sich zeichentechnische Ähnlichkeiten ausmachen.(Anm.3) Eine konkrete Zuordnung erscheint aber problematisch, da derartige von hinten dargestellte Personen im Repertoire vieler Künstler des 16. Jahrhunderts vertreten sind.
Nicholas Turner wies darauf hin, dass die Bezeichnung „2 R[ealo]s“ neben dem rechten Bein des Trägers auf einen Kaufpreis hindeutet. Dieser Vermerk ist eine weitere Bestätigung der spanischen Provenienz des Blattes.

David Klemm

1 Kartonnotiz.
2 Anlässlich des Symposiums „Italienische Altmeisterzeichnungen 1450 bis 1800“ am 27. und 28.10.2005 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.
3 Vgl. z. B. London, Sammlung Philip Pouncey, „Krieger vor einem Heiligen“, Photothek des Kunsthistorischen Instituts Florenz 378715.