Matthias Scheits
Matthias Scheits
Das Blatt von Scheits steht in der Tradition holländischer Interieurdarstellungen, doch ist die Komposition durch Darstellungen des gleichen Themas von Jakob Jordaens (1593–1678) angeregt. Scheits variiert das Thema jedoch, indem er die bei Jordaens und anderen traditionell im Hintergrund sitzende Alte mit einem Hahn auf ihrem Baststuhl weglässt und durch eine Katze im Fenster ersetzt.
Die Zeichnung diente als Vorlage zu einer Radierung, die Scheits’ Sohn Andreas 1677 angefertigt hat (Hollstein 5). Die allegorische Bedeutung der Fabel beschreibt die Beschriftung auf der Radierung: „Ne Frünt ick stah di nich, dien’, ún = ahrt my kúnt Du blasest Warm un Koelt únd dat uht einer Múnt.“ Zur Fabel des Aesop siehe Inv.-Nr. 22988.
Peter Prange
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Provenienz
Ludwig Heinrich Storck, Bremen (nicht bei Lugt); erworben 1894 auf Auktion 47 bei Amsler & Ruthardt, Berlin
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.323, Nr.910, Abb.Farbtafel S. 65
Birte Frenssen: Von Stutzern, Philosophen und Kesselflickern. Malerei des Barock in Hamburg, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1998, S.24, Abb.15
Hamburger Kunsthalle, hrsg. von Werner Hofmann, München 1989 (2. erw. Aufl.), S.210, Nr.470, Abb.
Von Dürer bis Baselitz. Deutsche Zeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1989, S.70-71, Abb., Nr.30
Christine Holthusen: Katalog der Handzeichnungen des Matthias Scheits, MA. Univ. München 1988, S.Teil II, S. 85-86, Nr.176, Abb.202
Hamburger Kunsthalle, hrsg. von Werner Hofmann, München 1985, S.194, Nr.434, Abb.
Ernst Rump: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Hamburg 1912, S.118
Alfred Lichtwark: Matthias Scheits als Schilderer des Hamburger Lebens 1650-1700, Hamburg 1899, S.124, Abb.S. 47
Jahresbericht der Kunsthalle zu Hamburg für 1894, Hamburg 1895, S.37
Katalog einer sehr werthvollen Sammlung von Aquarellen und Handzeichnungen bedeutender Künstler unseres Jahrhunderts sowie berühmter Meister des XV. bis XVIII. Jahrhunderts, 25.6.1894 und folgende Tage, Amsler & Ruthardt, Berlin 1894, S.47, Nr.553