Egbert van Drielst
Gehölz bei Overveen, 1772
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Egbert van Drielst

Gehölz bei Overveen, 1772

Egbert van Drielst

Gehölz bei Overveen, 1772

Diese flüchtig zu Papier gebrachte Skizze gehört wohl zu den frühen Naturaufnahmen des Egbert van Drielst, der sich, um 1775 aufgrund nachlassender Nachfrage zur Abkehr von der dekorativen Wandmalerei gezwungen sah und gemeinsam mit befreundeten Künstlern ein neues Interesse an der Darstellung von Landschaften entwickelte.(Anm.1) Seine Inspirationen dafür zog der Künstler aus dem direkten Naturstudium und unternahm zahlreiche Exkursionen in das Umland. 1772 reiste Van Drielst zum ersten Mal in das Gebiet bei Drenthe, das in den Folgejahren zu seinem bevorzugten Ziel werden sollte (vgl. Inv.-Nr. 21770).(Anm.2) Ähnlich attraktiv war das sandige Umland Haarlems mit seinen Gehölzen am Dünenrand: Auch in die hier skizzierte Gegend von Overveen, westlich von Haarlem gelegen, kehrte der Künstler wiederholt zurück.(Anm.3)
1 Vgl. Verbeek, in: Hans Verbeek, Robert-Jan te Rijdt, Marijn Schapelhouman: Travels through town and country. Dutch and Flemish landscape drawings 1550-1830, Ausst.-Kat. Haarlem, Teylers Museum, Curaçao 2000, S. 176. Zu den befreundeten Künstlern zählte beispielsweise Jacob Cats.
2 Vgl. Bert Gerlagh, Eveline Koolhaas-Grosfeld: Egbert van Drielst. 1745-1818, Ausst.-Kat. Assen, Drents Museum, Dordrecht, Dordrechts Museum, Zwolle 1995, S. 83.
3 Vgl. drei Zeichnungen in Privatbesitz aus den Jahren 1793, 1795 und 1800, On Country Roads and Fields. The Depiction of the 18th- and 19th-Century Landscape, hrsg. von Wiepke Loos u. a., Ausst.-Kat. Amsterdam, Rijksmuseum, Blaricum 1997, Abb. 25 a, 25b und Nr. 25.

Annemarie Stefes

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso oben in der Mitte bezeichnet und datiert: "te Overveen 1772" (schwarze Kreide); unten links signiert: "E. van Drielst" (Feder in Braun)

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Pro Patria, ähnlich Heawood 3700 (England Essex 1747)
24-25 mm (h)

Provenienz

Wahrscheinlich zwischen 1869 und 1886 durch Schenkung oder Erwerbung aus unbekannter Quelle in den Besitz der Hamburger Kunsthalle gelangt.

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.190, Nr.259