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Hamburger Malerei im Biedermeier

Die Zeit zwischen dem Sieg über Napoleon und der Revolution von 1848 ist das Biedermeier. Eine Zeit, in der sich das deutsche Bürgertum wirtschaftlich und kulturell zunehmend emanzipierte und schließlich nach politischer Mitsprache strebte. Alle kennen aus dem Biedermeier die schönen, schlichten Möbel, weniger vertraut ist die Malerei.

An vielen Orten blühte damals die Malerei, in München wie in Dresden und Düsseldorf, in Berlin wie in Hamburg. Die schönsten und wichtigsten Bilder der Hamburger Malerei gehören der Hamburger Kunsthalle, die meisten hat um 1900 ihr erster Direktor Alfred Lichtwark erworben. Sie sind in dieser Ausstellung wieder zu sehen.

Jacob Gensler Bildnisse Hamburger Persönlichkeiten hängen hier neben Schilderungen des Familienlebens. Erwin Speckter, Julius Oldach, Victor Emil Janssen und die vielen anderen Maler waren untereinander befreundet und haben sich oftmals gegenseitig porträtiert. Solche Freundschaftsbilder zeugen von einem neuen Selbstverständnis der Künstler, auch wenn sie ihrer bürgerlichen Herkunft treu blieben und dem bürgerlichen Geschmack gefallen wollten.

Nicht weniger eindrucksvoll als die Bildnisse sind die Landschaftsbilder der Hamburger Biedermeiermaler. Friedrich Wasmann, Christian Morgenstern, Jacob Gensler und ihre Freunde schilderten in ihrer unmittelbaren, vor der Natur gewonnenen Sicht die norddeutsche Heimat und die skandinavischen Länder. Manche - wie Louis Gurlitt - zog die Sehnsucht nach Italien: sie malten die Gegend um Rom.

Zur Ausstellung ist ein Katalog mit 64 farbigen Abbildungen und erläuternden Texten erschienen.

Jeden Samstag um 16 Uhr und jeden Sonntag um 12 Uhr finden öffentliche Führungen durch die Biedermeier-Ausstellung statt.