Philipp Otto Runge, Zeichner Giuseppe Passeri, Zeichner, Erfinder Agostino Carracci, Zeichner
Heilige Familie, um 1800
Zurück Bildinfos ➕ 🗖

Philipp Otto Runge, Zeichner Giuseppe Passeri, Zeichner, Erfinder Agostino Carracci, Zeichner

Heilige Familie, um 1800

Philipp Otto Runge, Zeichner Giuseppe Passeri, Zeichner, Erfinder Agostino Carracci, Zeichner

Heilige Familie, um 1800

Das Blatt entstand nach einer gegenseitigen Radierung im „Düsseldorfer Handzeichnungswerk“ (Anm. 1) nach einer Zeichnung, die auf dem Stich Annibale Carracci zugeschrieben wurde, doch heute als Werk Giuseppe Passeris gilt (Anm. 2). Passeri hatte eine Kopie der Zeichnung, die heute als Werk Agostino Carraccis anerkannt ist (Anm. 3), angefertigt, als sie sich in der Sammlung des Padre Resta befand (Anm. 4). Runge folgt der Stichvorlage bis in die einzelnen Strichlagen sehr genau, was vor allem auch an der Angabe der Hände von Maria und Christkind deutlich wird.

Peter Prange

1 Recueil de Dessins gravés d’aprés les fameux Maitres. Tires de Collection de l’Academie Electorale Palatine des beaux Arts á Düsseldorf, 2de Suite, Düsseldorf 1781, Taf. 17 unten, vgl. Klemm 2010, S. 72, Anm. 5.
2 Giuseppe Passeri, Hl. Familie, rote Kreide, 198 x 166 mm, Düsseldorf, Museum Kunstpalast, Graphische Sammlung, Inv. Nr. Ka (FP) 6561, vgl. Sonja Brink: Lambert Krahes Katalog der Meisterwerke: Das „Recueil des Desseins“ aus den Jahren 1780 und 1781, in: Akademie. Sammlung Krahe. Eine Künstlersammlung für Künstler, Ausst.-Kat. Museum Kunstpalast, München-Berlin 2013, S. 227, 2/188, Abb.
3 Agostino Carracci, Heilige Familie, Bleistift, Feder in Braun, 244 x 193 mm, London, British Museum, Inv. Nr. Ff,2.122, vgl. Donald Posner: Annibale Carracci. A Study in the Reform of Italian Painting around 1590, London 1971, Bd. 1, S. 166, Nr. 47, Abb. 76.
4 Jeremy Wood: Padre Resta as a collector of Carracci Drawings, in: Master Drawings XXXIV, 1996, S. 55, Anm. 251, Abb. 38 (als Annibale Carracci).

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Rechts unten nummeriert: "No 35" (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

"ACADEMIE GREIFSWALD", geflügelter Greif

Verso

Titel verso: Nach oben blickender Apostelkopf im Profil nach rechts

Technik verso: Feder in Braun

Provenienz

Nachlass des Künstlers; ab 1810 im Besitz des Bruders Johann Daniel Runge (1767-1856), Hamburg; nach dessen Tod am 12. 3. 1856 im Besitz der Witwe Philipp Otto Runges, Pauline Runge (1785-1881), geb. Bassenge; wohl als deren Geschenk an ihren Enkel Paul Runge (1835-1899), Berlin (Sohn des Otto Sigismund Runge (1806-1839); Philipp Otto Runge (1866-1925; Sohn des Vorigen), Berlin; Hans Runge (1900-?; Sohn des Vorigen), Berlin (bis 1938); erworben 1938 von C. G. Boerner, Leipzig

Bibliographie

David Klemm: Runge und die italienische Kunst, in Kosmos Runge. Das Hamburger Symposium, hrsg. von Markus Bertsch, Hubertus Gaßner, Jenns Howoldt, München 2013, S.263, Abb. 3

David Klemm: Runges Kopien nach Graphiken und Zeichnungen, in: Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik, hrsg. von: Markus Bertsch, Uwe Fleckner, Jenns Howoldt, Andreas Stolzenburg, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2010, S.72 Anm. 5 und 17

Jörg Traeger: Aus Philipp Otto Runges Anfängen als Maler. Eine frühe Fassung der "Ruhe auf der Flucht". Mit Bemerkungen zu Otto Sigismund Runge, in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 55, 1992, Nr. 4, S. 463-482, S.471

Cornelia Vagt: Gerdt Hardorff d.Ä. und sein Werk. Monographie und Katalog, Kiel, Univ., Diss. 1984, S.99

Runge in seiner Zeit, hrsg. von Werner Hofmann, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1977, S.149, Nr.109, Abb.

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk. Monographie und kritischer Katalog, München 1975, S.26, 83, 256, Nr.56, Abb.

Gunnar Berefelt: Philipp Otto Runge zwischen Aufbruch und Opposition 1777-1802, Stockholm Studies in History of Art, Bd. 7, Stockholm 1961, S.104, 107

Deutsche Handzeichnungen der Romantikerzeit. Deutsche Graphik des frühen XIX. Jahrhunderts. Deutsche Zeichnungen der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, Auktion 199, 25. 5. 1938, C. G. Boerner, Leipzig 1938, S.15, Nr.133