Carlo Maratta (Kopist), Zeichner, zugeschrieben
Bildnis des Malers Gaspar van Wittel (Gaspare Vanivitelli),
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Carlo Maratta (Kopist), Zeichner, zugeschrieben

Bildnis des Malers Gaspar van Wittel (Gaspare Vanivitelli),

Carlo Maratta (Kopist), Zeichner, zugeschrieben

Bildnis des Malers Gaspar van Wittel (Gaspare Vanivitelli)

Die Zeichnung zeigt laut alter Beschriftung den aus den Niederlanden stammenden und in Italien zu großem Erfolg gelangten Landschaftsmaler Gaspar van Wittel, genannt Vanvitelli (um 1663–1736).
Die Benennung lässt sich durch den Vergleich mit einer gesicherten Bildniszeichnung Vanvitellis von Domenico Maria Sani (1692–1759 ?) bestätigen.(Anm.1) Zwar ist Vanvitelli auf diesem Porträt aus der in Stockholm bewahrten Sammlung Nicola Pios älter, doch sind die hervorstehenden, Augen mit ihren großen Lidern, die markante Nase und der fleischige Mund gut vergleichbar.
Die alte Zuschreibung des Hamburger Blattes an Maratta erklärt sich einzig aus dessen umfassender Tätigkeit als Porträtist. Von dessen subtiler Kreidetechnik ist das Blatt weit entfernt. Möglicherweise dokumentiert die Zeichnung ein verlorenes Gemälde Marattas, worauf auch der breite, das Bild unschön teilende weiße Rand und die relativ feste Zeichenweise hindeuten.

David Klemm

1 Stockholm, Nationalmuseum, Inv.-Nr. NM 3075/1863; vgl. Per Bjurström: Nicola Pio as a Collector of Drawings, Stockholm 1995, S. 157, Nr. 113, mit Abb.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten in der Mitte bezeichnet: "Gaspar Van [...?] Watell" (Rötel); auf dem Verso oben links nummeriert und bezeichnet: "31570 hf" (Feder in Dunkelbraun); unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); unten rechts nummeriert und bezeichnet: "65 ap[?] 991" (Feder in Dunkelbraun); unten rechts nummeriert: "W 107." (Bleistift)

Wasserzeichen / Kettenlinien

WZ: Lilie[?] in doppelkonturigem Kreis (schlecht erkennbar).

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244); NH Ad : 04 : 01, S. 185, Nr. W 107 (als Carlo Maratta); Legat Harzen 1863 an die "Städtische Gallerie" Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.229, Nr.313

Per Bjurström: Nicola Pio as a Collector of Drawings, Stockholm 1995, S.157, Nr.bei Nr. 113