Anonym (italienisch, 16. Jh.)
Antiker Flußgott vor einer Brücke,
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Anonym (italienisch, 16. Jh.)

Antiker Flußgott vor einer Brücke,

Anonym (italienisch, 16. Jh.)

Antiker Flußgott vor einer Brücke

Bei der Figur eines leicht zurückgelehnt sitzenden bärtigen Mannes handelt es sich unzweifelhaft um die Darstellung eines antiken Flussgottes. Sie dürfte auf eine bislang nicht bekannte Quelle zurückzuführen sein, möglicherweise auf einen Sarkophag.
Flussgötter in dieser Gestalt wurden in der Renaissance relativ selten dokumentiert. Girolamo da Carpi hat eine ähnlich Figur überliefert, doch ist bei diesem das ihn umspülende Wasser anders dargestellt. Zudem fehlen dort auch Boot und Brücke.(Anm.1) Ob diese Details auf dem Hamburger Blatt neuzeitliche Zutat sind, muss offenbleiben.
Die unvollendete Studie einer Tempelfront auf dem Verso kann nicht näher bestimmt werden.
Eine genaue Zuordnung des Blattes ist angesichts der wenig charakteristischen Handschrift schwierig. Die Bedeutung des fragmentarisch auf dem Verso genannten Namens ist unklar.

David Klemm

1 Philadelphia, Rosenbach Foundation, Roman Sketchbook, R 63; vgl. Norman W. Canedy: The Roman Sketchbook of Girolamo da Carpi, Studies of the Warburg Institute, hrsg. v. Ernst H. Gombrich, Bd. 35, London, Leiden 1976, S. 51, R 63, mit Abb. auf Taf. 9.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso oberhalb der Mitte: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1234); unten links: Stempel der Sammlung Vallardi (L. 1223); unten links bezeichnet: "di Gio: Batt.a miriatori"[?] (Feder in Braun)

Verso

Titel verso: Architekturstudie (Tempelfront)

Provenienz

Giuseppe Vallardi (1784-1863), Mailand (L. 1223); Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.419-420, Nr.651