Büchner-Preisträgerin Terézia Mora spricht über das Gemälde »Selbstporträt als Prophet« von Maria Lassnig in der Reihe Bildbeschreibungen

29. November, 19 Uhr, in der Hamburger Kunsthalle
Terézia Mora, © Peter von Felbert

Presseinformation

Die Schriftstellerin Terézia Mora (*1971), die jüngst mit dem Georg-Büchner-Preis, der bedeutendsten literarischen Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, gewürdigt wurde, kommt als Gast der Veranstaltungsreihe Bildbeschreibungen in die Hamburger Kunsthalle. Die renommierte Autorin hat sich mit dem großformatigen Gemälde »Selbstporträt als Prophet« der österreichischen Künstlerin Maria Lassnig (1919–2014) beschäftigt und dazu einen Essay verfasst, der hier erstmals vorgestellt wird. Nach einer Begrüßung liest Mora ihren Text. Im Anschluss folgt ein Gespräch der Autorin mit der Leiterin des Sammlungsbereiches Kunst der Gegenwart an der Hamburger Kunsthalle Brigitte Kölle (*1967).

Das Werk »Selbstporträt als Prophet« zeigt einen zergliederten, nackten weiblichen Körper. Hüfte und Oberschenkel, Schulterblätter, Arme und Hände sowie ein Detailausschnitt von einem Gesicht sind erfasst. Ihrem Prinzip der »Body-Awareness« folgend, nach welchem Lassnig nur das malte, was ihr während des Malaktes präsent war, sind die Fehlstellen gleich Leerstellen. So ist die Prophetin hier keine, die seherisch einen Weg weist, sondern selbst bewegungslos an eine Stelle gebunden ist und ohne Augen sich nur mit den Händen vortasten kann.

Das Werk ist zur Zeit in der von Brigitte Kölle kuratierten Präsentation wieder und wider zu sehen. Gemäß den Prinzipien der Schau – Wiederholung und Widerspruch – werden hier Werke internationaler Gegenwartskunst miteinander in Dialogsituationen gebracht: Maria Lassnigs »Selbstporträt als Prophet« ist der Skulptur »Ding mit Arm« (1993) von Georg Baselitz gegenübergestellt.

Die Reihe Bildbeschreibungen findet in Kooperation mit dem Literaturhaus Hamburg statt. In der aktuellen Reihe sind namhafte Autor_innen eingeladen, sich mit einem Selbstporträt aus den Beständen der Kunsthalle zu befassen und ihren persönlichen Eindruck in einem Essay niederzuschreiben.

Teilnahme: 14 Euro, ermäßigt 10 Euro (ink. Museumsbesuch ab 17 Uhr)

Gefördert von der Hans-Kauffmann-Stiftung