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MEIN BLICK

Presseinformation

Mit MEIN BLICK entwickeln die Hamburger Kunsthalle und die Körber-Stiftung Ideen für ein Kunstmuseum der Zukunft – einen offenen Ort der Auseinandersetzung mit der Kunst, an dem sich die vielfältige Stadtgesellschaft willkommen fühlt. Das Projekt stärkt die Rolle des Museums als Ort des Austausches und bietet Hamburger_innen nicht nur Raum für ihre persönlichen Fragen und Anliegen, sondern auch die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen. MEIN BLICK greift damit die Idee des bewusst experimentellen Ausstellungsprojektes OPEN ACCESS aus dem Jahr 2017 auf und führt sie weiter.

Für MEIN BLICK haben drei Kurator_innen jeweils ein Werk der Kunsthalle ausgewählt: Gerard van Honthorsts »Solon vor Krösus« (1624), Lawrence Alma-Tademas »Das Fest der Weinlese« (1871) und Max Beckmanns »Odysseus und Kalypso« (1943). 17 kunstinteressierte Teilnehmer_innen, die zum Stammpublikum der Kunsthalle gehören, wurden sodann gefragt: Was spricht sie persönlich bei Kunstwerken und Objekten an? Was wollen sie über die Werke wissen und wie möchten sie diese Informationen erhalten? Ist das Museum für sie ein Ort aktueller Diskussionen, in die sie sich einbringen können? In drei Gruppen tauschten die Teilnehmenden ihre individuellen Gedanken, Fragen und Deutungen aus und diskutierten diese mit den Kurator_innen. Eine Gruppe bildet sich aus dem Kreis der Freunde der Kunsthalle e.V., eine besteht aus Mitgliedern der Interessensgemeinschaft Steindamm des Stadtteils St. Georg und eine aus Mitgliedern der Handwerkskammer.

Unter der Fragestellung »Was ist für mich an diesem Kunstwerk bedeutend?« wählten die Mitglieder jeder Gruppe schließlich zusätzlich Werke aus dem Depot des Museums aus und entschieden gemeinsam, welche davon bei MEIN BLICK ausgestellt werden. Ab dem 25. Januar 2019 werden die drei zentralen Werke um 17 Kunstwerke ergänzt an unterschiedlichen Orten des Museums präsentiert. Die Gruppen entscheiden damit selbst über die Gestaltung ihrer Ergebnisse und die Art der Vermittlung. Sie haben ihre Gedanken und Entscheidungsprozesse für andere Museumsbesucher_innen in Form von Infokarten, einem Leporello und Audiostationen nachvollziehbar gemacht. Die drei Präsentationen geben Raum für die unterschiedlichen Sichtweisen der Gruppenmitglieder und der Kurator_innen. Auf diese Weise entstehen vielschichtige Bedeutungs- und Interpretationsmöglichkeiten, die zu weiteren Diskussionen anregen.

Projektleitung: Marion Koch und Veronika Deinzel
Projektteam Kunsthalle: Dr. Markus Bertsch, Dr. Sandra Pisot und Dr. Karin Schick
Projektteam Körber-Stiftung: Constanze Claus, Kai-Michael Hartig
In Kooperation mit: Körber Stiftung