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WILLIAM BLAKE’S UNIVERSE

William Blake (1757–1827) Europe a Prophecy, 1794 (Detail), Relief- und Weißlinienradierung, koloriert, 30,3 x 23,1 cm © The Fitzwilliam Museum, Cambridge

Press information

Im Sommer 2024 präsentiert die Hamburger Kunsthalle das erstaunliche Œuvre des englischen Zeichners und Graphikers William Blake (1757–1827), das dieser um 1800 vor dem Hintergrund von Revolution und Krieg in Europa, Sklaverei in den europäischen Kolonien und der Unterdrückung im heimischen Großbritannien schuf. Blakes Arbeiten verknüpfen seine Kritik an der damaligen Welt mit einer Vision von universeller Erlösung. Blakes mystische Bilderwelten und seine düsteren literarischen Arbeiten finden bis heute Widerhall in der Popkultur. Außerhalb Englands ist sein Werk jedoch noch immer wenig bekannt. Die Ausstellung wird erstmals sämtliche Blake-Bestände des Fitzwilliam Museum in Cambridge und das Vermächtnis des bekannten Blake-Sammlers Geoffrey Keynes öffentlich präsentieren. Die Schau zeigt den Künstler als einen wahrhaften Europäer, obwohl Blake Großbritannien nie verließ, und setzt sein Werk in Bezug zu ausgewählten Arbeiten europäischer Zeitgenossen, sodass insgesamt rund 120 Werke zu sehen sein werden.

Illustriert werden entscheidende Aspekte der Kunst Blakes von seiner Ausbildung an der Royal Academy of Arts in London, über seine Beschäftigung mit der Antike und der Renaissance bis hin zu seiner Begeisterung für die mystischen Bildwelten der frühen Neuzeit. Die Ausstellung vergleicht Blakes Werk zudem mit anderen Künstlern, die sich im Angesicht vernichtender politischer Krisen der bildenden Kunst zuwandten, um die Welt neu zu errichten: Der Romantiker Philipp Otto Runge (1777–1810) strebte ebenfalls an, die geistige Erneuerung des Menschen in künstlerisch neuartiger Form sichtbar zu machen. Blakes Darstellungen der Reise der Seele vom Gefallen sein bis zur Erlösung werden zudem mit Werken von Zeitgenossen wie seinem jüngeren Landsmann Samuel Palmer (1805–1881) und Caspar David Friedrich (1774–1840) in Bezug gesetzt, um die künstlerischen Spannungen zwischen individueller, nationaler und universeller Befreiung um 1800 aufzuzeigen.

Die Schau ist eine erstmalige Kooperation der Hamburger Kunsthalle mit dem Fitzwilliam Museum, University of Cambridge. Sie knüpft nach fast 50 Jahren an den Zyklus »Kunst um 1800« des ehemaligen Kunsthallendirektors Werner Hofmann an, in dem Blakes Werk 1975 erstmals und einmalig in Deutschland präsentiert wurde.

Gefördert von: Freunde der Kunsthalle e.V.