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Therese Halle

A Hamburg Art Collector and Benefactor

Therese Halle (1807–1880) was a prominent art collector and benefactor in Hamburg in the mid-19th century. She bequeathed more than 50 artworks to the Hamburger Kunsthalle, including works by August Ahlborn, Carl Götzloff, Franz Catel and Adolph Schrödter. The works from Therese Halle’s bequest in the possession of the Kunsthalle are to be shown alongside a number of pictures of her family. With this exhibition, the Kunsthalle not only wishes to acknowledge the achievements of an exceptional individual and patron of the arts on the 200th anniversary of her birth, but also to bring to life a fascinating period of collecting art in Hamburg between Romanticism and Realism. Incidentally, the very generous donations made by Therese Halle’s brother, Carl Heine, contributed greatly towards building the Hamburger Kunsthalle and establishing the permanent collection.

Im Kunstleben Hamburgs, das sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts schnell entwickelte, spielten Therese Halle, geb. Heine (1807-1880), ihr Mann Dr. Adolph Halle (1798-1866) und Mitglieder der Familie Heine eine führende Rolle. So stiftete Thereses Bruder Carl Heine den höchsten Betrag zum Bau der Kunsthalle und ermöglichte mit einer außerordentlich hohen Summe den Ankauf von Kunstwerken für die Gemäldegalerie. Thereses Mann, Adolph Halle, war der Neffe von Hartwig Hesse, der bereits 1849 seine schöne Sammlung einer künftigen Gemäldegalerie vermachte und dessen bedeutendste soziale Stiftung heute noch existiert. Auch Therese Halle betätigte sich nicht nur als Sammlerin, sondern auf dem sozialem Feld. Das heute noch bestehende Heine’sche Wohnstift ist ihr Werk.

Die Sammlung, die Therese Halle 1874, acht Jahre nach dem Tod ihres Mannes, testamentarisch der Kunsthalle vermachte, spiegelte das gemeinsame Interesse an der Kunst. Dr. Adolph war ein bedeutender Jurist, von 1831-1848 Präsident des Hamburger Handelsgerichts und ein großer Kunstliebhaber. 1822 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Hamburger Kunstvereins.

Eines der ersten Bilder in der Sammlung war 1831 Wilhelm Ahlborns Blick auf Palermo mit dem Monte Pellegrino. Das Ehepaar hatte das Bild beim Maler bestellt. Neben Landschaftsbildern aus Italien und der Schweiz, niederländischen Seestücken gehörten Genrebilder zu den bevorzugten Motiven in der Sammlung Halle. Diese Ausrichtung war durchaus zeittypisch. Das volkstümliche Genre, die Darstellung des italienischen Alltags und Lebens auf dem Lande löste die mythologischen Themen des Klassizismus ab. Adolf Schrödters Gemälde Münchhausen erzählt seine Jagdabenteuer (1842) vertritt hingegen die Düsseldorfer Schule und damit die modernste Malerei ihrer Zeit in Deutschland.

Obwohl die ursprüngliche Sammlung von Therese Halle, geb. Heine, nicht mehr vollständig vorhanden ist, geben die bewahrten Werke eine anschauliche Vorstellung vom Kunstsammeln in der Mitte des 19. Jahrhunderts.