Vorträge

Entfällt: Trauern und AIDS-Protest

Von Corinna Gekeler (Politikwissenschaftlerin und Publizistin, Berlin)

Im Angesicht des Massensterbens, das die US-Regierung in den 1980er Jahren totschwieg, trugen Aids-Aktivisten ihre Wut auf die Verantwortlichen auf die Straße. Act Up-Gruppen verdeutlichten ab 1987 mit ihren Slogans Silence = Death und Action = Life das bitter nötige Handeln. Künstlerische Beiträge transportierten die Dringlichkeit und „politische Begräbnisse“ an Aids Verstorbener hinterließen beeindruckende Bilder. Auch in zahlreichen europäischen Städten führten Act Up-Gruppen Aktionen für bessere und ethische Forschungsprojekte, schnellere Medikamentenzulassungen und gegen Diskriminierung und Ausgrenzung durch, unter anderem im Rahmen der Welt-Aids-Konferenzen in Florenz (1991), Amsterdam (1992) und Berlin (1993).

Die Zeitreise anhand subjektiver Erinnerungen wird durch den heutigen Blick auf die Selbstermächtigung einer damaligen Aktivistin ergänzt.
Die Politikwissenschaftlerin und Publizistin Corinna Gekeler war vier Jahre bei Act Up Amsterdam aktiv und arbeitete eng mit Act Up New York und Act Up Berlin zusammen. Danach war sie Teil des Amsterdamer Künstlerkollektivs Nietslikken, das den Umgang mit Hiv und Aids hinterfragte. 2005 erhielt sie (zusammen mit Ko-Herausgeber Dirk Hetzel) den Medienpreis der Deutschen AIDS-Stiftung für das Buch BLICKPUNKT AIDS. Zusammen mit dem Publizisten Axel Schock initiierte sie den Arbeitskreis Aidsgeschichte ins Museum und akquirierte Vorlässe von Protagonist*innen der HIV-Aids-Geschichte für die Sexualhistorische Sammlung der Humboldt Universität.

Teilnahme: im Eintritt enthalten
Ort: Veranstaltungsraum Galerie der Gegenwart

Eine Kooperation mit dem Hamburg Leuchtfeuer Lotsenhaus

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