Wolf Huber, Werkstatt
Wolf Huber, Werkstatt
Die fünf unsignierten Köpfe sind durch ihre Technik und ihren Zustand eng mit Hubers Groteskenköpfen verbunden (vgl. Inv.-Nrn. 1975-21-31), allerdings ist ihre rote Grundierung nicht so sorgfältig – wahrscheinlich nur einfach gestrichen – ausgeführt worden und auch das verwendete Papier scheint dünner zu sein. Zum „verblassten“ Zustand hat zudem beigetragen, dass die Blätter insgesamt nicht fixiert sein dürften. Sie gehörten aber offensichtlich zum selben Bestand der übrigen Huber-Köpfe, weshalb Winzinger annahm, dass die Blätter aus der Werkstatt Wolf Hubers stammen. Bestärkt sah sich Winzinger in seiner Vermutung auch deshalb, weil er glaubte, auf Inv.-Nr. 1975-36 als Wasserzeichen einen Ochsenkopf mit Antoniuskreuz und Schlange zu erkennen, der auf von Huber verwendeten Papieren häufiger zwischen 1522 und 1527 vorkommt. Ein Wasserzeichen ist allerdings auf keinem der fünf Blätter feststellbar, einzig die alte Kaschierung dieses Blattes trägt ein Wasserzeichen.
Peter Prange
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Wasserzeichen / Kettenlinien
Auf der Kaschierung zwei Türme mit Zinnen und Fenstern, dazwischen einkonturiger Torbogen, ähnlich Piccard, Bd. III, Abt. X, Nr. 364 (Münster i.W. 1609) und 396 (Konstanz, Markdorf 1584)
ca. 33 mm
Provenienz
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg; seit 1968 (?) als Dauerleihgabe in der Hamburger Kunsthalle
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.194, Nr.412
Franz Winzinger: Wolf Huber. Das Gesamtwerk, München 1979, S.124, Nr.bei Nr. 125-139
Wolf Stubbe: Unbekannte Zeichnungen altdeutscher Meister, in: Museum und Kunst. Beiträge für Alfred Hentzen, hrsg. von Wolf Stubbe, Hans Werner Grohn, Hamburg 1970, S. 237-259, S.243, Abb.102