Wigerus Vitringa
Schiffe im Sturm, 1701
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Wigerus Vitringa

Schiffe im Sturm, 1701

Wigerus Vitringa

Schiffe im Sturm, 1701

Wigerus Vitringa ließ sich zunächst zum Rechtsgelehrten ausbilden und arbeitete als Advokat am friesischen Hof, bevor er sich der Marinemalerei zuwandte. Sein frühestes Werk stammt aus dem Jahre 1675.(Anm.1) Künstlerisch orientierte er sich an Werken Ludolf Backhuysens, dem zu seiner Zeit erfolgreichsten holländischen Marinemaler. Es wird angenommen, dass Vitringa zwischen 1694 und 1696 in Backhuysens Werkstatt in Alkmaar tätig war.(Anm.2) Als Zeichner entwickelte er jedoch einen eigenwilligen, von Backhuysen weitgehend unabhängigen Stil. Kennzeichnend sind die etwas sperrig, bisweilen auch unbeholfen anmutenden Konturen und die von kurzen Stricheln eingefassten Wellenkämme. Eine in Stil und Motiv eng verwandte, in gleicher Weise signierte Zeichnung aus dem Jahre 1700 befindet sich in Cambridge (Mass.).(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Gert Elzinga: Wigerus Vitringa, vermaard zeeschilder en rechtsgeleerde, in: Wigerus Vitringa (1657-1725). De zeeschilder van Friesland, Ausst.-Kat. Leeuwarden 2008, S. 17-26, S. 17 und 19; Gerlinde de Beer: De zeeschilder Wigerus Vitringa, in: Wigerus Vitringa (1657-1725). De zeeschilder van Friesland, Ausst.-Kat. Leeuwarden 2008, S. 41-54, S. 42.
2 Gert Elzinga: Wigerus Vitringa, vermaard zeeschilder en rechtsgeleerde, in: Wigerus Vitringa (1657-1725). De zeeschilder van Friesland, Ausst.-Kat. Leeuwarden 2008, S. 17-26, S. 23;Gerlinde de Beer: De zeeschilder Wigerus Vitringa, in: Wigerus Vitringa (1657-1725). De zeeschilder van Friesland, Ausst.-Kat. Leeuwarden 2008, S. 41-54, S. 51–52.
3 Cambridge (Mass.), Harvard Art Museum/Fogg Museum, Inv.-Nr. 1970.75. Vgl. auch die 1703 datierten „Schiffe vor felsiger Küste“, Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1905-196.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Oben rechts signiert und datiert: "W Vitringa 1701." (Feder in Grau)

Auf dem Verso unten links Stempel der Sammlung Rhodin (L. 2179)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Lilie, vgl. Heawood 1534 (London 1700)
24-25 mm (h)

Provenienz

Carl Fredrik Christian Rhodin (1821-1886), Altona bei Hamburg (L. 2179); Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 142; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.582, Nr.1110