Simon de Vlieger, Nachahmer Anthonie Waterloo, ehemals zugeschrieben
Ausblick durch eine Felsenschlucht mit Wasserfall, 17. Jahrhundert
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Simon de Vlieger, Nachahmer Anthonie Waterloo, ehemals zugeschrieben

Ausblick durch eine Felsenschlucht mit Wasserfall, 17. Jahrhundert

Simon de Vlieger, Nachahmer Anthonie Waterloo, ehemals zugeschrieben

Ausblick durch eine Felsenschlucht mit Wasserfall, 17. Jahrhundert

Die in der Kunsthalle zuletzt Anthonie Waterloo zugeschriebene Landschaft variiert eine monogrammierte Zeichnung Simon de Vliegers in Amsterdam.(Anm. 1) Das Hamburger Blatt ist in gleicher Technik gearbeitet, aber kleiner dimensioniert als die 312 x 256 mm große Vorlage. Abgewandelt wurden Details: Ein kantiger Felsblock ersetzt die bewachsene Böschung der De Vlieger-Zeichnung, ein gewundener Baumstamm den straff nach links wachsenden Stamm, und die Felsen im Hintergrund erscheinen größer und massiger. Stijn Alsteens und Christiaan P. van Eeghen hielten das Hamburger Blatt für eine Zweitfassung De Vliegers.(Anm. 2) Besonders mit Blick auf die rundlichen, dabei schwach und vereinfacht wirkenden Hintergrundformen sollte jedoch die Hand eines Nachahmers in Betracht gezogen werden, der die bei De Vlieger differenzierten Kreidestrukturen in schlichtere Ausdrucksformen übersetzte.

Annemarie Stefes

1 Amsterdam, Rijksprentenkabinet, Inv.-Nr. RP-T-1985-45, Marijn Schapelhouman, Peter Schatborn: Dutch Drawings of the Seventeenth Century in the Rijksmuseum Amsterdam. Artists born between 1580 and 1600, London 1998, Nr. 420.
2 Stijn Alsteens auf dem Symposium „Niederländische Altmeisterzeichnungen 1500 bis 1800“ am 21. und 22. 2. 2008 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle; Christiaan P. van Eeghen in einem Brief vom 5. 6. 2008, auf Grundlage einer Digitalphotographie.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
ca. 25 mm (h)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 78: "[Waterloo Verfolg] Ein Waldbach im raschen Lauf mehrere Fälle bildend stürzt über Felsblöcke in den Vorgrund, wo diesseits eine Eiche ihre Zweige ausbreitet. Jenseits eine steile von Baumgruppen gekrönte Felswand emporsteigt. Wie Vorstehendes [sehr malerisch aufgefaßt und mit Kreide, Tusche und Seppia, weiß gehöht, beendigt]. 7.9.9.5. Der Künstler hat eines dieser Zeichnung das Motiv seiner schönen Radierung mit der Heimkehr des jungen Tobias Bartsch No 134 entlehnt."; NH Ad: 02: 01, S. 276); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.587-588, Nr.1124