Philips Koninck
Drei heitere Burschen, 1660
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Philips Koninck

Drei heitere Burschen, 1660

Philips Koninck

Drei heitere Burschen, 1660

Philips Koninck lebte seit 1641 in Amsterdam, wo er sich im Umkreis Rembrandts bewegte. Während sich datierte Gemälde bereits aus den 1640er Jahren erhalten haben,(Anm.1) stammen die frühesten datierten Zeichnungen erst aus der Zeit um 1660. Zu diesen für die Struktierung des zeichnerischen Œuvres wichtigen Blättern gehört die vorliegende Arbeit. Ihr können weitere, auch thematisch verwandte Zeichnungen angeschlossen werden, wie die „Fröhlichen Bauern in einem Gasthaus“.(Anm.2)
Harzen beschrieb das Blatt als „sehr wild mit der Feder entworfen, aber voll unübertrefflicher Lebendigkeit und Wahrheit“. Die spontan und furios zu Papier gebrachte Szene mag tatsächlich auf unmittelbare Beobachtung zurückzuführen sein, da Koninck als Inhaber einer zwischen Amsterdam und Rotterdam verkehrenden Schiffslinie sicherlich oft die angeschlossenen Gasthäuser besucht haben wird.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 „Bathseba empfängt den Brief Davids“, ehemals Los Angeles County Museum of Art, Horst Gerson: Philips Koninck. Ein Beitrag zur Erforschung der holländischen Malerei des XVII. Jahrhunderts, Berlin 1936, Nr. 140.
2 Leiden, Prentenkabinet der Universiteit, Inv.-Nr. PK-T-AW-642, Werner Sumowski: Drawings of the Rembrandt School. Bd. 6, Jansen - Koninck, hrsg. von Walter L. Strauss, New York 1982, Nr. 1325.
3 Schaar, in: Eckhard Schaar: Rembrandt und sein Jahrhundert, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1994.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts signiert und datiert: "P. Ko / 1660" (Feder in Braun); links an der Tischkante noch einmal undeutlich monogrammiert: "P K" (Feder in Braun)

auf dem Verso bezeichnet M.: "J: G. 54" (Bleistift); links daneben L. 1328; u. M. L. 2118a

Wasserzeichen / Kettenlinien

-
26-28 mm (v)

Provenienz

Cornelis Ploos van Amstel (1726-1798), Amsterdam (L. 2118a); dessen Auktion, Amsterdam 1800 (Lugt, Ventes 6031) an Bernard; Versteigerung Paris, Schroth-Dumesnil, 2. 12. 1844; Ignace Joseph Chevalier de Claussin (1785-1844), Paris; dessen Auktion ## Nr. 41 an Gruiter; Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad:01:02, fol. 34: "[Philip Koning] {Ein} Zwey {trunkene} Matrosen mit großen Bierkrügen, der nächste halb trunken, der andere in voller Ausgelassenheit seine Mütze schwenkend und {haben} neben ihnen ein einäugiger Geiger und Sänger, der sie ermuntert. Bez. P. Ko. 1660 Sehr wild mit der Feder entworfen, aber {mit} voll unübertrefflicher Lebendigkeit und Wahrheit. 4.0.5.2."; NH Ad: 02: 01, S. 255); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.327-328, Nr.554

Rembrandt, oder nicht? Zeichnungen von Rembrandt und seinem Kreis aus den Hamburger und Bremer Kupferstichkabinetten, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen, Ostfildern-Ruit 2000, Nr.45 mit Abb.

Mària van Berge-Gerbaud: Rembrandt et son école. Dessins de la collection Frits Lugt, Paris 1997, S.178, bei Nr. 79

Rembrandt und sein Jahrhundert, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1994, Nr.72, Abb.S. 74

Werner Sumowski: Jansen - Koninck, hrsg. von Walter L. Strauss, Drawings of the Rembrandt School, Bd. 6, New York 1982, S.2962, 2964, bei Nr. 1325, 3060, bei Nr. 1371x, 3070, bei Nr. 1375x, 3118, bei Nr. 1399x, Nr.1324

Frits Lugt: Neue Bücher. Zeichnungen alter Meister in der Kunsthalle zu Hamburg. Niederländer. Neue Folge, in: Kunst und Künstler 26, 1927/1928 (Mräz 1928), S. 283, S.283

Catalogus der Teekeningen, Prenten, Schilderyen, Miniatuuren, Emailles, Beeldwerken ... van wylen den Heer Cornelis Ploos van Amstel, Jac. Cornsz., 3.3. und folgende Tage, Philippus van der Schley, Jan de Bosch, Bernardus de Bosch, Jan Yver, Cornelis Sebille Roos, Amsterdam 1800, S.293, Nr.25

Horst Gerson: Philips Koninck. Ein Beitrag zur Erforschung der holländischen Malerei des XVII. Jahrhunderts, Berlin 1936, S.68, 70, 163, Nr.Z 258, Abb.Taf. 42

Gustav Pauli: Zeichnungen alter Meister in der Kunsthalle zu Hamburg. Niederländer, hrsg. von Hamburger Kunsthalle, Veröffentlichungen der Prestel-Gesellschaft, Bd. 12, Frankfurt a. M. 1926, Abb.Taf. 19