Philipp Otto Runge
Krieger mit Lanze und Schild, 1797-99
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Philipp Otto Runge

Krieger mit Lanze und Schild, 1797-99

Philipp Otto Runge

Krieger mit Lanze und Schild, 1797-99

Berefelt hat die beiden Blätter mit Skizzen von Kriegern erstmals mit Runges Lektüre antiker Schriftsteller in Verbindung gebracht, die er im Sommer 1797 las, als Runge bei Herterich Zeichenunterricht nahm. Der Freundeskreis um Runge widmete sich auch der Lektüre von Homers „Odyssee“ in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß, die ihn „unbeschreiblich traf und erhob.“(Anm. 1) Es ist wahrscheinlich, dass die Krieger-Zeichnungen mit der Homer-Lektüre in Verbindung stehen, doch lässt sich kein Bezug zu einer konkreten Textstelle herstellen. Berefelt, der davon ausgeht, dass Runges Skizzen auf bisher nicht identifizierte Vorlagen zurückgehen .“(Anm. 2), hat zudem darauf hingewiesen, dass die Haltung des Kriegers mit Lanze und Schild ähnlich auf einem Entwurf zu „Achill und Skamandros“ wiederkehrt (vgl. Inv. Nr. 34223). (Anm. 3)

Peter Prange

1 Daniel Runge: Nachrichten vom dem Lebens- und Bildungsgange des Mahlers Philipp Otto Runge, in: HS II, S. 448.
2 Berefelt 1961, S. 55.
3 Berefelt 1961, S. 230, Anm. 8.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Von Daniel Runges Hand unten links bezeichnet: "POR 1797" (Feder in Braun); unten rechts nummeriert: "57" (Bleistift); auf dem Verso oben links nummeriert: "33" (Bleistift, um 180° gedreht)

Wasserzeichen / Kettenlinien

JG Hörnig Pro Patria

Verso

Titel verso: Sitzender Joseph. Drei männliche Köpfe

Technik verso: Feder in Schwarz, Bleistift

Provenienz

Nachlass des Künstlers; ab 1810 im Besitz des Bruders Johann Daniel Runge (1767-1856), Hamburg; nach dessen Tod am 12. 3. 1856 im Besitz der Witwe Philipp Otto Runges, Pauline Runge (1785-1881), geb. Bassenge; wohl als deren Geschenk an ihren Enkel Paul Runge (1835-1899), Berlin (Sohn des Otto Sigismund Runge (1806-1839); Philipp Otto Runge (1866-1925; Sohn des Vorigen), Berlin; Hans Runge (1900-?; Sohn des Vorigen), Berlin (bis 1938); erworben 1938 von C. G. Boerner, Leipzig

Bibliographie

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk. Monographie und kritischer Katalog, München 1975, S.26, 243, Nr.18, Abb.

Gunnar Berefelt: Philipp Otto Runge zwischen Aufbruch und Opposition 1777-1802, Stockholm Studies in History of Art, Bd. 7, Stockholm 1961, S.55

Deutsche Handzeichnungen der Romantikerzeit. Deutsche Graphik des frühen XIX. Jahrhunderts. Deutsche Zeichnungen der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, Auktion 199, 25. 5. 1938, C. G. Boerner, Leipzig 1938, S.15, Nr.133