Philipp Otto Runge
Bildnis der Mutter Magdalena Dorothea Runge, geb. Müller, 1801
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Philipp Otto Runge

Bildnis der Mutter Magdalena Dorothea Runge, geb. Müller, 1801

Philipp Otto Runge

Bildnis der Mutter Magdalena Dorothea Runge, geb. Müller, 1801

Böttcher hatte die Entstehung der beiden Elternbildnisse erst 1806 im Zusammenhang mit dem Gemälde „Die Eltern des Künstlers“ angenommen (Anm. 1). Auch wenn das Bildnis des Vaters im Rock dem Gemälde weitgehend entspricht, dürfte die Zeichnung früher entstanden sein, worauf bereits Isermeyer zu Recht hinwies, der eine frühere Entstehung „schon 1799 oder 1801 für das Bild der Zuhausekunft“ vermutete (Anm. 2). Runge hatte nach seiner Rückkehr aus Kopenhagen Ende April 1801 aus Wolgast geschrieben, dass er dort anfing, „Portraite zu machen“ (Anm. 3), nach Daniel „eine Menge von Bildnissen in schwarzer Kreide.“ (Anm. 4) Zu ihnen dürften auch die beiden Bildnisse der Eltern gehört haben, doch ob sie noch für die eigentlich bereits aufgegebene Idee eines Gemäldes von der „Heimkehr der Söhne“ (vgl. Inv. Nr. 34128) Verwendung finden sollten, bleibt fraglich. Die Datierung der beiden Bildnisse, die fraglos als Pendents entstanden, ergibt sich aus dem früheren Bildnis der Mutter von 1799, das Runge für die geplante „Heimkehr der Söhne“ verwenden wollte (Anm. 5).

Peter Prange

1 Böttcher 1937, S. 302, Taf. 55,1 und 2. Zum Gemälde vgl. Traeger 1975, S. 401-405, Nr. 348-355, Abb.
2 Isermeyer 1940, S. 126.
3 Brief vom 25. April 1801 an Daniel, vgl. HS II, S. 68.
4 HS II, S. 456.
5 Bildnis der Mutter, schwarze und weiße Kreide, 380 x 285 mm, ehem. Stettin, Stadtmuseum, Inv. Nr. 1938/39 Nr. 1138, vgl Traeger 1975, S. 251, Nr. 42, Abb.

Details zu diesem Werk

Provenienz

Philipp Otto Runge, 1801; anschließend wohl im Besitz der Eltern des Künstlers, Daniel Nicolaus Runge (1737-1825) und Magdalena Dorothea Runge (1737-1818), geb. Müller, Wolgast (wohl bis zum Tode des Vaters 1825); danach im Besitz des jüngsten Sohnes Gustav Runge (1781-1870), Wolgast [verheiratet mit Maria Elisabeth Schramm]; ab 1870 im Besitz von deren Tochter Maria Magdalena Caroline Runge [verheiratet mit Carl Dietrich Theodor Krause]; danach im Besitz des Sohnes Dietrich Gustav Theodor Krause [verheiratet mit Maria Luise Sophia Krause, geb. Gutbrodt]; danach im Besitz des Sohnes Oberpostdirektor Gustav Ludwig Otto Theodor Krause, Berlin [verheiratet mit Emilie Jos. Aug. Hautz]; danach im Besitz des Sohnes Horst Hermann Krause, Berlin, Kassel; danach im Besitz des Sohnes Jürgen Theodor Krause, Kassel; von dort 2009 durch die Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen; Leihgabe an das Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle

Bibliographie

150 Jahre Hamburger Kunsthalle. Die Ankäufe der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, hrsg. von Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, 2019, S.198-199, Abb.

Erwerbungen 2006 bis 2016 für die Hamburger Kunsthalle. Die Ära Hubertus Gaßner, hrsg. von Stiftung zur Förderung der Hamburger Kunstsammlungen, Hamburg 2016, S.20-21, Abb.

Andreas Stolzenburg: Runges Bildnisstudien zur Heimkehr der Söhne. Zwei wiederentdeckte Porträts der Eltern und ein unbekanntes Porträt des Bruders Jakob, in: Kosmos Runge. Das Hamburger Symposium, hrsg. von Markus Bertsch, Hubertus Gaßner und Jenns Howoldt, München 2013, S.148, Abb. 2

Kosmos Runge. Der Morgen der Romantik. Katalogteil, hrsg. von Markus Bertsch, Uwe Fleckner, Jenns Howoldt, Andreas Stolzenburg, München 2010, S.82, 100, 384, Nr.60, Abb.

David Klemm, Andreas Stolzenburg: Runge als Zeichner, in: Hamburg/ München 2010 München 2010, S. 9-22, S.11, Nr.60

Erwerbungen 2009-2010, hrsg. von Stiftung zur Förderung der Hamburger Kunstsammlungen, 2009-2010, S.20-23, Abb.

Stella Wega Matthieu: Max Klinger. Leben und Werk in Daten und Bildern, Frankfurt a.M. 1976, S.57, Abb.S. 61

Jörg Traeger: Philipp Otto Runge und sein Werk. Monographie und kritischer Katalog, München 1975, S.306-307, Nr.186, Abb.

Christian Adolf Isermeyer: Philipp Otto Runge, Die Kunstbücher des Volkes, Bd. 32, Berlin 1940, S.126

Otto Böttcher: Philipp Otto Runge. Sein Leben, Wirken und Schaffen, Hamburg 1937, S.210, 302, Abb.Taf. 55, Nr. 2

Otto Böttcher: Unbekannte Werke von Philipp Otto Runge, in: Deutsche Kunst und Dekoration, Monatshefte für freie und angewandte Kunst 71, 1933, S. 276-280

Pauline Scherping: Was Großvater Runge seiner Enkelin erzählte, in: Unser Pommerland, Bd. 9, 1924, S. 346, S.346

Alfred Lichtwark: Briefe an die Kommission für die Verwaltung der Hamburger Kunsthalle, Bd. 12 (1904), Hamburg 1905, S.289