Peter Lely, zugeschrieben Peter Paul Rubens, ehemals zugeschrieben
Handstudien einer sitzenden Frau,
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Peter Lely, zugeschrieben Peter Paul Rubens, ehemals zugeschrieben

Handstudien einer sitzenden Frau,

Peter Lely, zugeschrieben Peter Paul Rubens, ehemals zugeschrieben

Handstudien einer sitzenden Frau

Harzens Zuschreibung an Rubens lässt sich nicht länger aufrecht erhalten. Unser Blatt unterscheidet sich von im Motiv vergleichbaren Rubens-Zeichnungen in der deutlich zurückhaltenderen, vorsichtigen Linienführung.(Anm.1)
Jaffé, der noch 1969 an Rubens’ Autorschaft festhielt, zog zehn Jahre später die Hand des Vorbesitzers Sir Peter Lely in Betracht.(Anm.2) Die Haltung der Hände lässt sich in der Tat mit Lelys Damenporträts in Verbindung bringen, insbesondere mit Blick auf Lelys Eigenart, die Daumen zu verbergen.(Anm.3) Dies gilt auch für die technische Ausführung ‚aux trois crayons‘ auf bräunlichem Papier. Vergleichbare Handstudien aus den 1660er Jahren befinden sich in London und Oxford.(Anm.4) In der Ausführung vergleichbar sind zudem ein „Mädchenporträt“ in Privatbesitz und ein „Damenporträt“ in Windsor Castle.(Anm.5)

1 Z. B. „Skizzenblatt mit Köpfen und gefalteten Händen“, um 1610, Wien, Grafische Sammlung Albertina, Inv.-Nr. 8306, Klaus Albrecht Schröder, Heinz Widauer, Anne-Marie S. Logan: Peter Paul Rubens, Ausst.-Kat. Wien, Graphische Sammlung Albertina, Ostfildern-Ruit 2004, Nr. 31; vgl. auch die ebenfalls in der Albertina verwahrte „Junge Frau, eine Schüssel haltend“, Inv.-Nr. 8297, mit diffuser angelegter Schraffur.
2 Mündlich, 1969, gemäß einer Notiz in der Museumskartei; Passepartoutnotiz 1979.
3 Darauf verwies Egbert Haverkamp Begemann auf dem Symposium „Niederländische Altmeisterzeich-nungen 1500 bis 1800“ am 21. und 22. 2. 2008 im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle.
4 London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv.-Nr. 1845,1208.8 (330 x 211 mm); Oxford, Ashmolean Museum, Inv.-Nr. WA 1937.210 (273 x 238 mm), Brown 1982, Nr. 156.
5 Privatbesitz, Sir Oliver Millar: Sir Peter Lely 1618-80, Ausst.-Kat. London 1978, Nr. 73; Windsor Castle, Collection of Her Majesty the Queen, Inv.-Nr. 13276 (265 x 191 mm), ebd. Nr. 79.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Bezeichnet oben links von der Mitte: "go:a" (Feder in Braun); im unteren Drittel Mitte L. 2092; unten Mitte L. 1434; verso unten Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

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Provenienz

Sir Peter Lely (1618–1680), London (L. 2092); Johan Conrad Spengler (1767–1839), Ko-penhagen (L. 1434); wohl auf dessen Auktion, Kopenhagen 1839 (Lugt Ventes 15540) erworben von Georg Ernst Harzen (1790–1863), Hamburg (L. 1244); HK, KK, A, NH Ad:01:02, fol. 56 (als „Pet. Paul Rubbens“): „Studie eines weiblichen Arms, die Hand ein Gewand haltend. Kreide und Röthel auf grauem Papier, gehöht. 7.4. 11.2“; HK, KK, A, NH Ad: 02: 01, S. 267; Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog I Van Aken-Murant, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.345, Nr.593

Catalogue du cabinet de ... Johan Conrad Spengler ... contenant les tableaux, une très précieuse collection de plus de deux mille dessins ..., 8.10., Kopenhagen, 1839, S.135, Nr.1225