Moritz Retzsch, Stecher, Zeichner, Erfinder Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, Verleger
Der Meister überwacht die Reinigung des Ofens durch seine Gesellen - Illustration zu: "Wohl! die Massen sind im Fluß, Laßt's mit Aschensalz durchdringen, Das befördert schnell den Guß.", 1837
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Moritz Retzsch, Stecher, Zeichner, Erfinder Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, Verleger

Der Meister überwacht die Reinigung des Ofens durch seine Gesellen - Illustration zu: "Wohl! die Massen sind im Fluß, Laßt's mit Aschensalz durchdringen, Das befördert schnell den Guß.", 1837

Moritz Retzsch, Stecher, Zeichner, Erfinder Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen, Verleger

Der Meister überwacht die Reinigung des Ofens durch seine Gesellen - Illustration zu: "Wohl! die Massen sind im Fluß, Laßt's mit Aschensalz durchdringen, Das befördert schnell den Guß.", 1837
In: "Umrisse zu Schiller's Lied von der Glocke, nebst Andeutungen von Moritz Retzsch", dritte Auflage (?), Stuttgart und Tübingen 1837, Tafel 5

Die 1834 erstmals herausgegebene Edition von „Schiller’s Lied von der Glocke nebst Andeutungen zu den Umrissen“ stellt nicht nur im Oeuvre von Moritz Retzsch, sondern auch im Rahmen der Schiller-Rezeption in der bildenden Kunst einen wichtigen Markstein dar.(Anm. 1) Retzsch illustrierte das bis weit ins 20. Jahrhundert in Deutschland allseits bekannte Gedicht mit nicht weniger als 43 Darstellungen. Retzsch hebt – dabei Schiller folgend – verschiedene Ebenen hervor: den handwerklichen Bereich des Glockengusses, das bürgerliche Leben in seinen Wechselfällen, aber auch überzeitliche Gesichtspunkte (Horen, Jahreszeiten). Auch formal ist der Zyklus abwechslungsreich, da Retzsch ovale und rechteckige Darstellungen wählt. Von besonderem Interesse sind Retzschs ausführliche Erläuterungen, die seine eigenen Bildlösungen erklären. Der Künstler fühlte sich wiederholt berufen, von Schiller nur angedeutete Passagen ausführlicher darzustellen. Entstanden ist eine anschauliche Erzählung mit zahlreichen einprägsamen Bildern. Retzsch erweist sich in dieser Folge als ein sehr souveräner Radierer, der die gegenüber dem Kupferstich leichtere Handhabung der Nadel gekonnt zur Steigerung der Lebendigkeit seiner Kompositionen einsetzt.

David Klemm


1 Vgl. Leopold Hirschberg: Moritz Retzsch. Chronologisches Verzeichniss seiner graphischen Werke, Berlin 1925, S. 52-57; Viola Hildebrand-Schat: Zeichnung im Dienste der Literaturvermittlung. Moritz Retzschs Illustrationen als Ausdruck bürgerlichen Kunstverstehens. Würzburg 2004; vor allem: Schillers "Lied von der Glocke". Neuinterpretation des Gedichtes durch die Umrisse Retzschs, S. 118-213; vgl. auch den Beitrag zu der Folge im Goethezeitportal (www.goethezeitportal.de).

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Oberhalb der Darstellung rechts nummeriert: "5."

Werkverzeichnis

Hirschberg 234

Provenienz

Laut Zugangsbuch Geschenk des Staatsarchivs Hamburg.