Mauro Antonio Tesi
Entwurf für eine Portalrahmung,
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Mauro Antonio Tesi

Entwurf für eine Portalrahmung,

Mauro Antonio Tesi

Entwurf für eine Portalrahmung

Der Entwurf für eine Portalrahmung gelangte als Werk eines anonymen Zeichners des 18. Jahrhunderts in die Sammlung. 1966 wurde er dann durch Rolf Kultzen dem Bologneser Künstler Mauro Tesi zugeschrieben, womit eine alte Beschriftung ihre Bestätigung fand. Tesi war ein vielseitiger Entwerfer von Architektur und Kunstgewerbe, hat aber selbst wenig davon ausgeführt. Er entwarf in verschiedenen Techniken, mit Vorliebe in Feder. Vor allem viele seiner architektonischen Ideenskizzen belegen seine Kreativität und zeichnen sich durch große Lebendigkeit aus. Tesis Phantasiereichtum führte nicht selten dazu, dass seine Entwürfe überreich mit Ornamenten, Figuren und Gegenständen versehen sind.(Anm.1) Auch das Hamburger Blatt zeigt diesen Typus anschaulich. Ein in der weichen und eleganten Linienführung vergleichbares Blatt mit Entwürfen für Schmuckgefäße befindet sich in Stuttgart.(Anm.2) Die Beschränkung auf eine Hälfte des entworfenen Gegenstandes findet sich nicht nur bei Tesi, sondern gehörte zur gängigen Praxis der Zeit. Ein nach dem Hamburger Entwurf ausgeführtes Portal lässt sich bislang nicht nachweisen. Im Gegensatz zu dem Portal ist der Entwurf einer Monstranz auf dem Verso relativ kontrolliert ausgefallen. Auch für diese Idee lässt sich keine Umsetzung benennen.

David Klemm

1 Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek, Hdz 979–999.
2 Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, Sammlung Schloss Fachsenfeld, Inv.-Nr. I 1634; vgl. Sammlung Schloß Fachsenfeld. Zeichnungen, Bozzetti und Aquarelle aus fünf Jahrhunderten in Verwahrung der Staatsgalerie Stuttgart, Ausst.-Kat. Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart 1978, S. 127, Nr. 57.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts bezeichnet: "Originale di Mauro Tesi" (Feder in Schwarz); oben rechts: Stempel der Sammlung Philippi (L. 1335); auf dem Verso unten rechts: Stempel der Sammlung Philippi (L. 1335); unterhalb davon links: Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1234)

Wasserzeichen / Kettenlinien

halb= agneau?

Verso

Titel verso: Studie zur Bekrönung einer Monstranz

Technik verso: Schwarze Kreide

Provenienz

Ludwig Hermann Philippi (1848-1908), Hamburg (L. 1335); Legat Philippi an die Hamburger Kunsthalle 1908

Bibliographie

David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.339, Nr.512

Rolf Kultzen: Mitteilungen aus dem Hamburger Kupferstichkabinett (II), in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 11, 1966, S. 215-228, S.224-225, Abb.12 (recto), 13 (verso) auf S. 22-223