Marten de Vos Anonym (flämisch, 16. Jh.), ehemals zugeschrieben
Marten de Vos Anonym (flämisch, 16. Jh.), ehemals zugeschrieben
In der Sammlung von der Hellen als „Georg Pencz (?)“ geführt, war das Blatt zuletzt der anonymen flämischen Schule des 16. Jahrhunderts zugeordnet. Es lässt sich jedoch Maerten de Vos sicher zuschreiben als Vorzeichnung zu einem gegenseitigen, nur in der Haltung der linken Hand abweichenden Kupferstich des Pieter Cool (H. 906).(Anm.1) Der Stich gehört zu einer Folge der vier Kirchenväter. Zu einem weiteren Blatt dieser Folge hat sich die – in Maßen, Stil und Technik mit unserem Blatt übereinstimmende – Vorzeichnung in Antwerpen erhalten.(Anm.2) Stilistisch zugehörig ist ein ebenfalls in Antwerpen verwahrter Entwurf zu einer gestochenen Darstellung des Evangelisten Lukas.(Anm.3)
Annemarie Stefes
1 Bezeichnet „M. de Vos inuent“, herausgegeben von Johann Baptist de Vrient. An De Vos dachte bereits Gerson in einer undatierten Notiz auf dem alten Passepartout.
2 „Der Hl. Ambrosius“, Antwerpen, Stedelijk Prentenkabinet, Museum Plantin-Moretus, Inv.-Nr. A.XI.1 (273 x 203 mm), Delen 1938, Nr. 97, Abb. Bd. 2, Tf. XV.
3 Antwerpen, Stedelijk Prentenkabinet, Museum Plantin-Moretus, Inv.-Nr. A.XI.2 (270 x 203 mm), Adrien Jean Joseph Delen: Cabinet des Estampes de la Ville d'Anvers (Musée Plantin-Moretus). Catalogue des Dessins Anciens (Ecoles Flamande et Hollandaise), Brüssel 1938, Nr. 96, Abb. Bd. 2, Taf. XV, vgl. H. 770.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Wasserzeichen / Kettenlinien
Posthorn (Heawood deest: ohne Rahmen, schmal, beide Enden gleich dick, über dem Aufhänger schräges Kreuz)
22-24 mm (v)
Provenienz
Washington von der Hellen (1834-1900), Hamburg, Nr. 466; Gustav von der Hellen (1879-1966), San Isidro/Argentinien (nicht bei Lugt); Schenkung von der Hellen 1962 an die Hamburger Kunsthalle
Bibliographie
Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.591, Nr.1130