Lovis Corinth
Vierwaldstättersee am Nachmittag, 1924
Zurück Bildinfos ➕ 🗖

Lovis Corinth

Vierwaldstättersee am Nachmittag, 1924

Lovis Corinth

Vierwaldstättersee am Nachmittag, 1924

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten rechts signiert und datiert: Lovis Corinth 1924

Provenienz

Lovis Corinth (1858-17.7.1925), 1924 - 17.7.1925 (1); Charlotte Behrend-Corinth (25.5.1880-10.1.1967), Berlin, 17.7.1925 - 24.12.1925 (2); Ankauf von dort durch die Königliche Bayerische Staatsgemälerie (heute: Neue Staatsgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlun)g, München, 24.12.1925 - 9.7.1937 (3); Beschlagnahme durch die Kommission "entartete" Kunst und Übergang in das Eigentum des Deutschen Reichs / Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin (4); Austellung "Entartete Kunst", München, Hofgarten-Arkaden, 19.7.-30.11.1937 (5); Deponierung im Lager "international verwertbarer" Kunstwerke, Depot Schloß Schönhausen, Berlin, August 1938 - 12.6.1939 (6); Verkauf an Kunsthändler Karl Buchholz (26.8.1901 - 6.1.1992), Berlin, 12.6.1939 (7); Kunsthändler Karl Buchholz, Berlin, 12.6.1939 - ##.##.1939 (8); vermutl. Ankauf von dort durch den Könglichen ungarischer Generalkonsul für Norwegen in Oslo, Peter Mathias Röwde (1876-1955), Oslo, 1939 - 1951 (9); Galerie Rudolf Hoffmann (1886-1966), Hamburg, ##.##.1951 - 29.8.1951 (10); Ankauf mit Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung, 29.8.1951 (11)

1) Noch zu belegen.
2) Dagmar Lott-Reschke 1987, S. 189, Schuster 1987, S. 158 und Rückseitenbefund. Die Ankaufssumme betrug 11.000,00 Reichsmark (RM).
3) Die dortige Inv.-Nr. lautet: 9333. Dagmar Lott-Reschke 1987, S. 189 und Rückseitenbefund
4) Rückseitenbefund. Das Werk erhielt die EK-Nr. 16155. Die Beschlagnahmung wurde durch das nachträglich erlassene „Gesetz über Einziehung von Produkten entarteter Kunst“ vom 31.05.1938 entschädigungslose Einziehung zugunsten des Deutschen Reiches legitimiert. Siehe auch Dagmar Lott-Reschke 1987, S. 189 und Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin, http://emuseum.campus.fu-berlin.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=111950&viewType=detailView (zuletzt 30.3.2020).
5) Das Werk wird an die Stelle gehängt, an der zuvor Franz Marcs "Turm der blauen Pferde" in Raum 6 gehangen hatte. Siehe Dokumentation, S. 189. Laut Zuschlag 1995, S. 240 war das Corinth'sche Gemälde nur in der Münchener Ausstellung zu sehen.
6) Liste, Bestand in Schönhausen, 1939, Händlerakte Gurlitt, Bundesarchiv, Berlin, R55/21015, Bl. 29, Nr. 120. Siehe: Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin, http://emuseum.campus.fu-berlin.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=111950&viewType=detailView (zuletzt 30.3.2020). Siehe auch Dagmar Lott 1987, S. 189 und Barron S. 62 f. (nochmal prüfen).
7) Der Ankaufspreis betrug 300,00 Pfund. Siehe Liste zu Kaufverträgen des Propagandaministeriums mit Karl Buchholz, 12.06.1939, Händlerakte Buchholz, Bundesarchiv, Berlin, R 55/21017 aus Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin, http://emuseum.campus.fu-berlin.de/eMuseumPlus?service=ExternalInterface&module=collection&objectId=111950&viewType=detailView (zuletzt 30.3.2020).
8) Ergibt sich aus vorangegangener und nachfolgender Provenienz.
9) Schreiben von Hilde Glenewinkel, Hamburg in: HAHK: Slg. 1 1947/1952 Ankäufe für die Galerie auch Akte: Liebermann.
10) Eintrag im Gemälde-Inventarbuch. Jedoch keine Unterlagen in HAHK: Slg 1 1947/1952 Ankäufe für die Galerie auch Akte: Liebermann.
Rudolf Hoffmann (1886-1966), der unter Erwin Panofsky am Hamburger Kunstgeschichtlichen Seminar studiert hatte, gründete dort seine Galerie 1946, die er bis zu seinem Tod leitete. Seine Ehefrau Wilhelmine Hoffmann (geb. Helle Brüns) übernahm ab 1966 diese Aufgabe. Die Hamburger Kunsthalle erwarb von der Galerie im Zeitraum von 1948 bis 1958, nach heutigem Stand (30.3.2020), 36 Kunstwerke (Zeichnungen, Gemälde, eine Medaille und Skulpturen). Sie stammen hauptsächlich von den Vertretern der deutschen Klassischen Moderne: Lovis Corinth (1), Ernst Ludwig Kirchner (9), Gerhard Marcks (5), Ewald Mataré (1), Otto Mueller (1), Edvard Munch (1), Emil Nolde (7), Karl Schmidt-Rottluff (1), Gustav Seitz (1), Gustav Heinrich Wolff (1). Bis auf vier Werke von Gerhard Marcks, die nach 1945 entstanden sind, datieren sie zwischen 1905 und 1935. Hinzu kommen sieben Werke Pablo Picassos aus den Jahren 1945 bis 1953. Somit bot offenbar die Galerie Rudolf Hoffmann gute Ware, womit der erste Direktor der Hamburger Kunsthalle nach Kriegsende Carl Georg Heise (tätig von 1945 bis 1955) und sein Nachfolger Alfred Hentzen (tätig von 1955 bis 1969) den durch die Beschlagnahmeaktion „entartete“ Kunst stark dezimierten Bestand der Kunsthalle neu ausrichten und gleichzeitig mit den Arbeiten Picassos die Präsenz in die zeitgenössische und internationalen Moderne angehen konnten. Siehe auch zur Galerie: http://www.galerie20.smb.museum/kunsthandel/K32.html (zuletzt 30.3.2020).
11) Eintrag im Gemälde-Inventarbuch. Hier mit dem Titel "Luzerner See am Nachmittag". Die Ankaufssumme betrug 9.000,00 Deutsche Mark (DM).

Stand: 30.3.2020, Ute Haug.
Status: ungeklärt, unbedenklich.

Haben Sie Fragen, Kritik, Anregungen? Bitte richten Sie eine Nachricht an Dr. Ute Haug unter ute.haug@hamburger-kunsthalle.de.
Do you have questions, criticism, suggestions? Please send a message to Dr. Ute Haug at ute.haug@hamburger-kunsthalle.de.