Lorenzo Lippi, Zeichner, zugeschrieben
Lorenzo Lippi, Zeichner, zugeschrieben
Das möglicherweise aus dem Nachlass Harzens stammende Blatt wurde bisher dem Carracci-Umkreis zugeordnet.(Anm.1) Van Regteren-Altena lenkte offensichtlich als erster den Blick auf den Florentiner Kunstkreis, indem er per Kartonnotiz Bernardino Poccetti vorschlug. Diese Zuschreibung erscheint insofern fraglich, als die Studie für diesen Künstler wohl zu flächig und ruhig in der Strichführung angelegt ist. Christel Thiem bestätigte per Kartonnotiz die Florentiner Herkunft mit einem Datierungsvorschlag um 1630. Auch Simonetta Prosperi Valenti Rodinò (Anm.2) und Miles Chappell (Anm.3) schlossen sich der Einschätzung „Florenz, frühes 17. Jahrhundert“ an. Chappell stellte Lorenzo Lippi zur Diskussion, für den sich zahlreiche feine und ähnlich ruhig angelegte Kreidezeichnungen nachweisen lassen.(Anm.4) Dabei sind besonders die ausschließlich parallel gesetzten Schraffuren vergleichbar. Roberto Contini hält eine Zuordnung zu Lippi unter Vorbehalt für denkbar.(Anm.5)
David Klemm
1 Das Blatt wurde erst 1921 unter Gustav Pauli mit dem Hinweis „Alter Bestand“ inventarisiert, doch ist es in Harzens Verzeichnissen nicht nachweisbar.
2 Mündlicher Hinweis auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 8. 3. 2007.
3 Mitteilung per E-Mail auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 8. 5. 2007.
4 Florenz, Biblioteca Marucelliana, Vol. E 57 (CG 119152); Paris, Musée du Louvre, Département des Arts Graphiques, Inv.-Nr. 1263.
5 Mündliche Mitteilung auf der Grundlage einer Digitalphotographie, 24. 4. 2008.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Wasserzeichen / Kettenlinien
WZ ( auch auf Kaschierung ) WZ (auf Kaschierung): Drei Wasserzeichen, nicht erkennbar.
Provenienz
Wahrscheinlich zwischen 1869 und 1896 durch Schenkung oder Erwerbung aus unbekannter Quelle in den Besitz der Hamburger Kunsthalle gelangt.
Bibliographie
David Klemm: Italienische Zeichnungen 1450-1800. Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 2, Köln u. a. 2009, S.222, Nr.300