Jürgen Ovens
Königin Christina von Schweden zu Pferd, um 1667
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Jürgen Ovens

Königin Christina von Schweden zu Pferd, um 1667

Jürgen Ovens

Königin Christina von Schweden zu Pferd, um 1667

Schmidt datiert die Zeichnung zu Recht um 1667, als Königin Christina Ovens, den sie zuvor in Gottorf kennen gelernt hatte, zu sich nach Hamburg rief. Sumowskis Vorschlag hingegen, das Reiterbildnis auf Grund stilistischer Übereinstimmungen mit der um 1661 entstandenen Zeichnung „Christian Albrecht als Beschützer der Künste und Wissenschaften“ in Göttingen (Anm.1) in Beziehung zu setzen, überzeugt nicht.
Angeregt wurde Ovens zu dem allegorisch aufgewerteten Reiterbildnis durch ähnliche Darstellungen der französischen Königin Maria de Medici von Rubens in seinem Medici-Zyklus, speziell im „Triumph von Jülich“. Möglicherweise steht die Zeichnung in Zusammenhang mit Christinas Bewerbung um die polnische Königskrone, die sie von Hamburg aus vorantrieb. Ob sie eine Vorzeichnung zu einem Gemälde darstellt, ist unklar, denn von angeblich drei gemalten Bildnissen der schwedischen Königin lässt sich nur eines nachweisen.

Peter Prange

1 Göttingen, Kunstsammlungen der Georg-August-Universität, Inv.-Nr. H 592, vgl. Sumowski 1985, S. 4588, Nr. 2042.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten rechts nummeriert: "40" (Bleistift); Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Wohl Blume in Vase mit Initialen "H" links und "R" rechts, nicht identifiziert
ca. 24 mm

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244), NH Ad: 01: 02, fol. 48: "Christine Königin von Schweden [Einfügung Harzen mit F] geharnischt zu Pferde [Einfügung Harzen mit F] und einen Comandostand führend, unter einem von Genien gehaltenen Teppich; zwei Pagen folgen mit Helm u Schild, Feder Bister 7.1.6.6"; und Ad: 02: 01, S. 263; Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Constanze Köster: Jürgen Ovens (1623-1678) Maler in Schleswig-Holstein und Amsterdam, Kiel 2017, S.133, Nr.Z88, Abb.123

Geschichte der bildenden Kunst in Deutschland. Barock und Rokoko. Band V, hrsg. von Büttner, Frank, Prestel Verlag 2008, S.505-506, Abb., Nr.317

Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.258, Nr.645

Petra Roettig, Annemarie Stefes, Andreas Stolzenburg: Von Dürer bis Goya. 100 Meisterzeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 2001, S.164-165, Nr.77, Abb.

Von Dürer bis Baselitz. Deutsche Zeichnungen aus dem Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1989, S.66-67, Abb., Nr.28

Werner Sumowski: Drawings of the Rembrandt School. Ovens - van Rijn, hrsg. von Walter L. Strauss, Bd. 9, New York 1985, S.4734, Nr.2113x, Abb.4735

Gertrud Schlüter-Göttsche: Jürgen Ovens. Ein schleswig-holsteinischer Barockmaler, Heide 1978, S.30, Abb.36

Hundert Meisterzeichnungen aus der Hamburger Kunsthalle 1500-1800, Bd. 5, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle 1967, S.33, Nr.44, Abb.40

Christina, Queen of Sweden, Ausst.-Kat. Stockholm Nationalmuseum 1966., S.361, Nr.875

Gottorfer Kultur im Jahrhundert der Universitätsgründung. Kulturgeschichtliche Denkmäler und Zeugnisse des 17. Jahrhunderts aus der Sphäre der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf, hrsg. von Ernst Schlee, Ausst.-Kat. Kieler Schloß 1965, S.142, Nr.349

2, Anm. 4

Harry Schmidt: Jürgen Ovens. Sein Leben und seine Werke, Kiel 1922, S.47-48, 134, 256, Nr.83