Joseph Werner, Zeichner, ehemals zugeschrieben
Joseph Werner, Zeichner, ehemals zugeschrieben
Die Zeichnung stammt zusammen mit einem anderen Blatt desselben Meisters aus der Auktion der Sammlung Campe 1827, dort bezeichnet unter Nr. 471 und 472 als „Joseph Werner, phantastische Scenen aus der Unterwelt. Fed. und T. auf braun Papier weiss geh. H. 6 Z. 7 L. Br. 3 Z. 9 L. desgl.“ Beide Blätter fanden offenbar keinen Abnehmer, denn sie wurden zusammen für nur 1 Groschen von Carl Gustav Boerner für seinen Handel übernommen, in dessen Geschäftsbuch sie unter den Nrn. 1437 und 1438 auftauchen, allerdings ohne den Vermerk, an wen sie veräußert wurden.(Anm.1)
Die alte Zuschreibung an Werner ist indes nicht mehr haltbar, die Blätter sind bereits von Glaesemer 1974 nicht in das Werkverzeichnis von Werner aufgenommen worden.
Das auf der Rückseite gerötelte und durchgegriffelte Blatt ist die Vorlage zu einem Stich, möglicherweise für Illustrationen in einem geistlichen Erbauungsbuch. Diesen Schluss legen auch zwei Blätter desselben Meisters mit in der oberen Ecke rechts angegebenen Paginierungen nahe, die sich in Stuttgart befinden.(Anm.2) Beide Blätter sind ebenfalls durchgegriffelt und die Rückseite eines Blattes ist gerötelt.(Anm.3)
Peter Prange
1 Für den Hinweis danke ich Dieter Gleisberg, Altenburg (Brief vom 22. 7. 2004).
2 Staatsgalerie Stuttgart, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. C 1581 und C 1582.
3 Vgl. ebd., Inv. Nr. C 1582.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Verso
Technik verso: Gerötelt
Provenienz
Heinrich Wilhelm Campe (1770-1862), Leipzig (L. 1391); Carl Gustav Boerner (1790-1855), Leipzig (nicht bei Lugt), ? - ?; Zentral-Antiquariat der Deutschen Demokratischen Republik, Leipzig, ? - 1961; dort erworben mit Mitteln der Campe'schen Historischen Kunststiftung und abgewickelt über den Vertragspartner Antiquariat Helios, Berlin/Borsigwalde, 1961
Bibliographie
Peter Prange: Deutsche Zeichnungen 1450-1800. Katalog, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 1, Köln u.a. 2007, S.380-381, Nr.1137
Wolf Stubbe: Erwerbungen für die Graphische Sammlung in den Jahren 1959 bis 1961, in: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen 7, 1962, S. 170-194, S.176
Verzeichniss der Oelgemälde, Handzeichnungen und anderer Kunstgestände [...] in dem Campeschen unter No 1212 allhier gelegenen Hause, 24.9.1827, Auktion Leipzig 1827, S.154, Nr.471 od. 472