John Vanderbank Jooris Banckaert, ehemals zugeschrieben
Das Urteil des Midas, 1723
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John Vanderbank Jooris Banckaert, ehemals zugeschrieben

Das Urteil des Midas, 1723

John Vanderbank Jooris Banckaert, ehemals zugeschrieben

Das Urteil des Midas, 1723

Schon Harzen inventarisierte die Zeichnung unter dem Namen des John Vanderbank. Diese Zuschreibung kann – entgegen der von Hofstede de Groot 1926 vorgetragenen und von Plomp wieder aufgegriffenen Zuweisung an Matthijs van den Bergh – aus stilistischen Gründen bestätigt werden.(Anm.1) In gleicher Ausführung, annähernd maßgleich, ebenfalls monogrammiert und 1723 datiert ist eine Zeichnung des Künstlers in Oxford.(Anm.2) Bei beiden Blättern wird es sich um Illustrationsentwürfe handeln, worauf im Falle der Hamburger Zeichnung nicht zuletzt die Griffelspuren weisen. Entsprechende gestochene Versionen sind bislang jedoch nicht bekannt. Als stilistische Vorbilder könnten dem Künstler Zeichnungen oder Stiche des Gerard de Lairesse vor Augen gestanden haben.(Anm.3)

Annemarie Stefes

1 Hofstede de Groot in einem Brief vom 17. 9. 1926, Michiel Plomp in einer schriftlichen Mitteilung vom 18. 3. 2004.
2 „Adam und Eva, von Satan beobachtet“, Oxford, Ashmolean Museum, Inv.-Nr. WA 1934.412, David Blayney Brown: Ashmolean Museum Oxford. Catalogue of the Collection of Drawings. The earlier British Drawings. British Artists and Foreigners working in Britain born before c. 1775, Bd. 4, Oxford 1982, Nr. 1833, in gleicher Technik, fest aufgelegt. Im Streiflicht sind keine Griffelspuren zu erkennen (freundliche Mitteilung von Christian Rümelin per E-Mail vom 20. 4. 2005). Zum weiteren Vergleich können auch Van der Bancks 1729 datierende Illustrationsentwürfe zur englischen Übersetzung des „Don Quichote“ herangezogen werden, London, British Museum, Department of Prints and Drawings, Inv. Nr. 1862,1011.803-889, vgl. Hanns A. Hammelmann: und Master Drawings: John Vanderbank's "Don Quixote", Bd. 7, 1969, Taf. 1 b, 6, 8 b.
3 Vgl. die Radierungsentwürfe „Adam und Eva im Paradies“, um 1665, Düsseldorf, museum kunst palast, Sammlung der Kunstakademie (NRW), Inv.-Nr. FP 4886, Roy 1992, Nr. D. 3; „Sündenfall“ in gleicher Sammlung, Inv.-Nr. FP 4885, Roy 1992, Nr. D. 4.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Unten links bezeichnet: "J B 1723" (Bleistift, teilweise abgerieben); auf dem Verso unten links nummeriert: "5873" (Bleistift); unten in der Mitte Stempel der Hamburger Kunsthalle (L. 1328); unten rechts nummeriert: "634" (Feder in Braun)

Wasserzeichen / Kettenlinien

Teil eines Lilienwappens, ähnlich Heawood 1830 (London 1746)
ca. 28 mm (v)

Provenienz

Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (L. 1244) (NH Ad: 02: 01, S. 278: "Jan v. der Bank: Midas Urtheil. Feder. Bez. 1723. 4° Ist radiert"); Legat Harzen 1863 an die „Städtische Gallerie“ Hamburg; 1868 der Stadt übereignet für die 1869 eröffnete Kunsthalle

Bibliographie

Stefes, Annemarie: Niederländische Zeichnungen 1450-1850. Katalog II van Musscher - Zegelaar, hrsg. von Gaßner, Hubertus und Stolzenburg, Andreas, Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle Kupferstichkabinett, Bd. 3, Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2011, S.694, Nr.A 4