Das Blatt ist die Vorlage zu einer Radierung (Anm.1) und gleichzeitig Illustration zur Eselsgeschichte: „Eifrig, mit des Tigers Reiz und Kraft, entsprang der Lebensfunke dem Kelch der Blume.“(Anm.2) Eine 1814 datierte Variante befindet sich in Oldenburg, eine kolorierte Federzeichnung ging 1817 an Goethe in Weimar.(Anm.3) Möglicherweise diente sie als Vorzeichnung zu einer aquarellierten Federzeichnung, die sich ehemals im Kunsthandel befand.(Anm.4) Ebenfalls im Jahre 1814 ist das Motiv für die „Anacreontischen Bilder und Dichtungen“ verwendet worden.(Anm.5) Eine weitere aquarellierte Version befindet sich in Münchner Privatbesitz.

Peter Prange

1 Hamburger Kunsthalle, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. 54898, vgl. Andresen 1867, S. 57, Nr. 140.
2 Eselsgeschichte oder der Schwachmatikus und seine vier Brüder der Sanguinikus, Cholerikus, Melancholikus und Phlegmatikus nebst zwölf Vorstellungen von Esel von Wilhelm Tischbein, bearb. v. Grudrun Reindl-Scheffer, in: Johann Heinrich Wilhelm Tischbein - Goethes Maler und Freund, Ausst.-Kat. Landesmuseum Oldenburg, Oldenburg 1987, Bd. 2, S. 13.
3 Weimar, Goethe-Nationalmuseum, Inv.-Nr. GHz Schuchardt I, S. 292, Nr. 711, Abb. in Ausst.-Kat. Oldenburg 1987, S. 13.
4 Drawings by J.H.W. Tischbein, Christie's New York, Auktion am 22.1.2003, Auk.-Kat. New York 2003, S. 129, Nr. 224 VI, Abb. S. 128.
5 Ebd., S. 127, Nr. 223 III, Abb. S. 126.