Johann Christoph Erhard
Waldlandschaft an einer Wiese mit Blick auf eine Kirche mit Doppelturmfassde links im Hintergrund (Skizze),
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Johann Christoph Erhard

Waldlandschaft an einer Wiese mit Blick auf eine Kirche mit Doppelturmfassde links im Hintergrund (Skizze),

Johann Christoph Erhard

Waldlandschaft an einer Wiese mit Blick auf eine Kirche mit Doppelturmfassde links im Hintergrund (Skizze)

Die Studie eines sich aufstützenden Herren im Frack trägt porträthafte Züge, weshalb es sich sicher um eine Person aus Erhards Bekanntenkreis handeln wird. Gärtner vermutet für das Hamburger Blatt die Entstehung noch in Nürnberg um 1815. Die Darstellung ähnelt Figurenstudien auf einem Blatt in München, die alle dasselbe Modell ebenfalls in Frack zeigen.(Anm. 1) Links stützt es sich auf einem Stuhl auf, eine ähnliche Situation ist auch für das Hamburger Blatt vorstellbar. Auch hierbei handelt es sich um eine Person aus Erhards Bekanntenkreis, Gärtner vermutet, da der Dargestellte auf der mittleren und rechten Studie in ein Skizzenbuch zeichnet, Porträts von Johann Adam Klein. Vgl. auch die ähnliche Studie von vier Männern in München.(Anm. 2)
Harzen hatte die heutige Versoseite noch als Vorderseite angesehen, die sich zeitlich schwer einordnen lässt. In der flächigen Aquarellierung, die einer nur flüchtigen Bleistiftvorzeichnung folgt und die Baumgruppen und die Architektur im Hintergrund nur als Silhouette erfasst, lässt sich der Einfluss Johann Adam Kleins erkennen. Gärtner verweist auf ein Blatt in Privatbesitz, das in Motiv und Technik ähnlich sei.(Anm. 3)

Peter Prange

1 Drei Figurenstudien, Bleistift, 154 x 209, München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 25247, vgl. Gärtner 2012, S. 284-285, Nr. 375.
2 Vier Figurenstudien, Bleistift, 151 x 209, München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 25248, vgl. Gärtner 2012, S. 285, Nr. 376.
3 Silhouette von Nürnberg, Bleistift, Aquarell, 160 x 212 mm, Privatbesitz, vgl. Gärtner 2012, S. 211, Nr. 7.

Details zu diesem Werk

Beschriftung

Auf dem Verso unten links von G. E. Harzen bezeichnet: "7.4 / 6.2" (Bleistift)

Verso

Titel verso: Porträt eines stehenden Mannes mit überkreuzten Beinen in Seitenansicht nach links, mit der linken Hand auf etwas hinweisend, die rechten auf etwas abgestützt (Bildnis Johann Adam Klein?)

Technik verso: Bleistift

Provenienz

Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 20, Fol.693: "Desgleichen [Baumreiche Landschaft bey effectvoller(?) Gewitterluft] mit einer Kirche im Hintergrund. Wie vorstehend auf der Rückseite eine Porträtfigur in Bleistift. Br 7.4 H. 6.2.")

Bibliographie

Marleen Gärtner: Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marburg 2013 (sic; 2012), S.238-239, Nr.159