Johann Christoph Erhard
"Trofei di Mario", 1820
Zurück Bildinfos ➕ 🗖

Johann Christoph Erhard

"Trofei di Mario", 1820

Johann Christoph Erhard

"Trofei di Mario", 1820

Ruinen eines von Kaiser Alexander Severus 226 n. Chr. als einer der Endpunkte der Acqua Marcia angelegten Brunnens, der seit dem Mittelalter Trofei di Mario genannt wurde (Anm. 1), weil dort aufgestellte Skulpturen als Trophäen des Marius galten. Sie wurden 1590 durch Papst Sixtus V. auf den Campidoglio verbracht.(Anm. 2)
Die pittoreske Ruine wurde von zahlreichen Künstlern dargestellt, am bekanntesten ist Piranesis Radierung aus den „Varie Vedute di Roma Antica e Moderna“ (Anm. 3), der die Ruine aus einem entgegengesetzten Blickwinkel zeigt, der rechts den Blick auf die Villa Palombara freigibt, die Massimiliano Palombara zwischen 1678 und 1680 angelegt hatte. Erhard verzichtet auf dieses vedutistische Element und konzentriert sich auf die Ruine, die er von der anderen Seite in monumentalisierender Untersicht darstellt. Vom selben Standpunkt existiert eine Ansicht von Louis Chaix (1740-1811), die dieser bereits 1776 angefertigt hatte.(Anm. 4)
Eine Kopie von Johann Adam Klein nach Erhards Blatt befindet sich in Nürnberg.(Anm. 5) Zu den Umständen ihrer Entstehung vgl. Inv.-Nr. 23244.
1 Für Hinweise zur Identifizierung danke ich Georg Schelbert, Berlin.

Peter Prange

2 Vgl. dazu Giovanna Tedeschi Grisanti: I trofei di Mario. Il Ninfeo dell' acqua Giulia sull' Esquilino, Rom 1977.
3 Giambattista Piranesi, Acqua Giulia, Radierung, vgl. John Wilton-Ely: Giovanni Battista Piranesi. The Complete Etchings, Bd. 1, San Francisco 1994, S. 212, Nr. 169, Abb.
4 Louis Chaix, Trofei di Mario, 1776, schwarze Kreide, 324 x 461 mm, New York, Metropolitan Museum, Inv.-Nr. 1982.(Anm. 4)34.
5 Johann Adam Klein, Römische Ruine oberhalb einer Gartenmauer, Bleistift auf Transparentpapier, 144 x 196 mm, Museen der Stadt Nürnberg, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 9969.

Details zu diesem Werk

Provenienz

Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 28, Fol.779: "Ruinen bey Aqua Marziana. Bleist. Br 7.6 H. 5.2")

Bibliographie

Marleen Gärtner: Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marburg 2013 (sic; 2012), S.300, Nr.442

Johann Christoph Erhard (1795-1822). Der Zeichner, Ausst.-Kat. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg 1996., S.244-245, Nr.90, Abb.