Johann Christoph Erhard
Johann Christoph Erhard
Bei der Darstellung einer stehenden Frau in Vorderansicht und einer sitzenden Frau in Rückansicht handelt es sich wohl um Landfrauen aus der Ciocara, einem Landstrich südlich von Rom, für die die besonders gebundenen Schuhe charakteristisch waren. Eine 1821 entstandene Bleistiftstudie mit einer ähnlichen Frau, die ebenfalls einen flachen Korb auf dem Kopf trägt, befindet sich in Nürnberg.(Anm. 1)
Dieselben Modelle, diesmal in entgegengesetzter Richtung und weniger ausgearbeitet, sind auch auf Inv.-Nr. 23118 dargestellt.
Von dem Modell mit dem geflochtenen Weidenkorb auf dem Kopf, das sich auf dem Hamburger Blatt links befindet, existiert auch ein Aquarell von Johann Adam Klein, das das Modell in identischer Haltung zeigt.(Anm. 2) Es trägt das Datum 12. Juli 1820, Erhards Aquarell wird gleichzeitig entstanden sein.
Peter Prange
1 Frau mit Korb auf dem Kopf, Bleistift, 138 x 76 mm, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Graphische Sammlung, Inv.-Nr. Hz 3292.
2 Johann Adam Klein, Sora della Campagna, Bleistift, Aquarell, 169 x 111 mm, München, Staatliche Graphische Sammlung, Inv.-Nr. 23474.
Details zu diesem Werk
Verso
Titel verso: Zwei Studien einer Frau, die sich mit der linken Hand auf einen langen Stock stützt und sich weit nach vorn beugt
Technik verso: Bleistift
Provenienz
Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 20, Fol.
Bibliographie
Marleen Gärtner: Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marburg 2013 (sic; 2012), S.329, Nr.599