Johann Christoph Erhard, Zeichner
Johann Christoph Erhard, Zeichner
Harzen hatte das Blatt Johann Christoph Erhard zugeschrieben, doch hat Marleen Gärtner seine Autorschaft bezweifelt. Tatsächlich erscheint das Strichbild ungewöhnlich locker für Erhard, zeigt allerdings Anklänge an seine frühe Zeit in Nürnberg (vgl. etwa Inv.-Nr. 23141 verso), weshalb Erhards Autorschaft wohl doch zutreffend ist, zumal die Zeichnung auf der Versoseite an seine Radierung „Am Kanal in Wien“(Anm. 1) erinnert. Die Rahmung der Uferlandschaft dürfte tatsächlich darauf hinweisen, dass Erhard die Szene weiterverarbeiten wollte ähnlich wie die Waldlandschaft auf der Vorderseite, die nachträglich (?) ebenfalls mit einer Bleistiftrahmung versehen wurde. Obwohl die Darstellung auf der Versoseite an die in Wien entstandene Radierung erinnert, dürfte das Blatt am ehesten früher noch in Nürnberg entstanden sein, wofür auch das verwendete Papier sprechen könnte.
Peter Prange
1 Am Kanal in Wien, Radierung, vgl. Aloys Apell: Das Werk von Johann Christoph Erhard, Maler und Radirer, Dresden 1866, S. 6, Nr. 8.
Details zu diesem Werk
Beschriftung
Wasserzeichen / Kettenlinien
FHF/ 1806
Verso
Titel verso: Stehernder Mann am Ufer der Donau, am Flussufer ein Kehlheimer Kahn (Skizze; um 180 Grad gedreht)
Technik verso: Bleistfit
Provenienz
Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01: 20, Fol. 691: "Waldlandschaft von einem Bache durchschnitten. Kehrseite Baumparthie an der Donau, am Ufer ein Kehlheimer Kahn. Flüchtige Bleistiftstudie Br 7.9 H. 4.9.")
Bibliographie
Marleen Gärtner: Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marburg 2013 (sic; 2012), S.332, Nr.U7