Johann Christoph Erhard
Johann Martin von Rhoden als Jäger, 1820/21
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Johann Christoph Erhard

Johann Martin von Rhoden als Jäger, 1820/21

Johann Christoph Erhard

Johann Martin von Rhoden als Jäger, 1820/21

Von dem von Harzen neutral als Darstellung eines Jungen mit einer doppelläufigen Flinte bezeichneten Blattes existiert eine andere Version von Johann Adam Klein in München.(Anm. 1) Kleins Blatt trägt das Datum 26. Mai 1820 und entstand in Rom. Einer weiteren Beschriftung zufolge am oberen Rand, die allerdings nicht von Klein selbst stammt, ist der kurhessische Hofmaler Johann Martin von Rohden dargestellt, was angesichts dessen bekannter Jagdleidenschaft wahrscheinlich ist. Erhards Fassung gleicht bis auf kleinere Pentimenti – vor allem fehlt bei Klein der bei Erhard nur in der Unterzeichnung erkennbare Hund sowie die Hand unterhalb der Flinte – Kleins Darstellung vollkommen, doch scheint es sich in diesem Fall nicht wie so oft bei den beiden Künstlern um ein gemeinsames Zeichnen vor dem Modell zu handeln. Diese Blätter zeigen in Ansicht und Gestik geringfügige Abweichungen, die den unterschiedlichen Standort beider Künstler verdeutlichen. Die exakte Übereinstimmung beider Darstellungen lässt eher vermuten, dass es sich bei einer der beiden Versionen um Kopien handelt, am ehesten wohl das Blatt von Klein, wofür vor allem das Fehlen der Pentimenti der Hund und die Hand sprechen. Klein hat seine Kopie nach Erhards Vorlage am 26. Mai 1820 angefertigt, eine ähnliche zeitliche Einordnung wird auch für Erhards Blatt zutreffend sein.
Marleen Gärtner hat dagegen eine Kopie Erhards nach Klein in Erwägung gezogen, auch deshalb, weil sie die Zuschreibung an Erhard für unsicher hält.(Anm. 2)

Peter Prange

1 Johann Adam Klein, Johann Martin von Rohden als Jäger, 1820, Bleistift, Aquarell, 141 x 108 mm, Staatliche Graphische Sammlung München, Inv.-Nr. 23471.
2 Gärtner 2012, S. 334, Nr. U 17.

Details zu diesem Werk

Provenienz

Nachlass des Künstlers, Rom, 1822; Johann Benjamin Erhard d. J., Nürnberg (Bruder des Künstlers); von dort erworben durch Georg Ernst Harzen (1790-1863), Hamburg (Lugt 1244); dessen Legat 1863 an die Stadt Hamburg für ein zukünftiges Museum, 1869 der neu eröffneten Kunsthalle übergeben (Archiv der Hamburger Kunsthalle, Nachlass Harzen, Inventar Ad: 01:18c. Fol. 23*: "Ein Junge [sic] mit einer Doppelflinte auf der Schulter auf freiem Feld. In Oehlfarben [sic] beendigt 4.6 * 5.3")

Bibliographie

Marleen Gärtner: Johann Christoph Erhard (1795-1822). Sein Leben und seine Zeichnungen, Marburg 2013 (sic; 2012), S.334, Nr.U16